Früher setzten Kinder aus Legosteinen ihre Piratenschiffe und Polizeistationen zusammen. Heute helfen die kleinen, eckigen Steine auch den Großen. Was ist ihr Geheimnis?
16. Juni 2025, 11:31 Uhr
Die Weltlage ist schrecklich, der Alltag stressig? Vielleicht mal als Achtsamkeitsübung einen Lego-Blumenstrauß zusammenbauen! Oder gleich die Winkelgasse von Harry Potter, aus 5.544 Lego-Teilen für rund 450 Euro, weil man sich da so schön zurücksehnen kann in die Kindheitswelt der Achtzigerjahre, als die noch in Ordnung schien?
Früher waren dänische Klemmbausteine das Material, aus dem Kinder ihre Piratenschiffe und Polizeistationen zusammensetzten. Heute verkauft Lego mehr als nur pädagogisch wertvolles Spielzeug – viele Produkte richten sich inzwischen ganz ausdrücklich an Erwachsene. Lego soll die analoge Entgiftungskur zur digitalen Überforderung sein. Der Lego-Influencer Thomas Panke, genannt Held der Steine, hat sich als Erwachsener aus Lego sogar eine erfolgreiche Karriere zusammengebastelt. "Serious play" heißt die Methode, die Lego anbietet, wenn in Unternehmen das kreative Denken gefördert werden soll.
Welches Geheimnis verbirgt sich in diesen Steinen, dass sie uns heute als Coping-Strategie gegen die Zumutungen der Gegenwart erscheinen? Warum beruhigt es uns so, wenn alles schön eckig ist? Diesen und anderen Fragen gehen Nina Pauer und Lars Weisbrod nach in der neuen Folge des Feuilleton-Podcasts Die sogenannte Gegenwart.
Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.
SHOWNOTES
Karten für die Live-Aufzeichnung in Hamburg mit Nina Pauer, Ijoma Mangold und Lars Weisbrod
Weitere Live-Termine: ZEIT Podcast-Tour 2025
"Die ewige Steinzeit" von Lars Weisbrod über den Lego-Film aus dem Jahr 2014
Tickets für Die sogenannte Gegenwart von Buchhandlung Wassermann GmbH am 9. September 2025 im Ravenborg Pan y Vino, Hamburg