Künzer lobt: "Die Truppe macht im Moment sehr viel Spaß“

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Die Generalprobe ist geglückt: Nach dem 6:0-Sieg in Österreich geht die deutsche Nationalmannschaft mit einem guten Gefühl in ihren zweiwöchigen Urlaub, ehe vom 19. bis 30. Juni ein letztes Trainingslager in Herzogenaurach ansteht.

Nia Künzer hatte in Wien gut lachen.

Nia Künzer hatte in Wien gut lachen. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Aus Wien berichtet Susanne Müller

Von den negativen Aspekten wollte spät am Abend in der Wiener Generali-Arena dann keiner mehr reden. "Viel zu meckern gibt es gerade nicht. Man muss das Spiel jetzt erst mal sacken lassen. Es geht immer noch besser, aber fürs Erste können wir zufrieden sein", fasste Janina Minge kurz und knapp zusammen. "Es ging darum, ein gutes Gefühl für die EM zu bekommen, und das haben wir definitiv mitnehmen können", fügte Kapitänin Giulia Gwinn an. "Es sind Feinabstimmungen, taktische Dinge, die noch angepasst werden müssen, für die wir aber noch viel Zeit haben."

Sportdirektorin Nia Künzer blies ins gleiche Horn: "Dass wir Szenen hatten, mit denen wir nicht ganz zufrieden waren, wissen wir alle. Aber es ist schwer, jetzt superkritisch zu sein, wenn man die Nations-League-Gruppenphase so positiv abgeschlossen hat, wieder viele Tore geschossen und zu null gespielt hat. Ich persönlich bin überzeugt, dass da noch mehr drin steckt in dem Team, aber die Mädels machen es gut. Insgesamt macht die Truppe im Moment sehr viel Spaß."

Ein wichtiger Unterschied zum Niederlande-Spiel

Dass einer bravourösen ersten Hälfte eine schwache zweite Halbzeit folgte, blieb dann ein wenig außen vor. Es ging vor allem darum, das gute Gefühl der letzten Partie vor der EM zu konservieren. Da spielten die Fehlpässe und defensiven Unsicherheiten der ersten Hälfte, die Österreich nicht ausnutzen konnte, ebenso wenig noch eine Rolle wie die fahrige zweite Hälfte, in der die vielen Wechsel dem deutschen Team jegliches Tempo, Kreativität und Abstimmung geraubt hatten.

"Durch die Wechsel in der zweiten Hälfte und durch das Ergebnis haben wir ein bisschen den Druck vermissen lassen, den wir gegen Holland bis zur letzten Minute hatten", erklärte Bundestrainer Christian Wück, für den "der größte Unterschied zum Holland-Spiel unsere Passqualität" war, "die nicht ganz auf diesem Level war. Aber gegen Österreich hat das gereicht."

90 Prozent des Kaders stehen fest

Zudem habe man das erklärte Ziel, die eigene Nations-League-Gruppe auf dem 1. Platz zu beenden, erreicht. "Wir wollten die Gruppe mit viel Selbstvertrauen abschließen, und genau das ist uns gelungen. Mit diesem Gefühl gehen wir jetzt in die in die Vorbereitung. Und dann hoffe ich, dass wir in diesem Flow, in dem wir jetzt gerade sind, direkt am 4. Juli weitermachen können", sagt Wück.

Für welche Spielerinnen es auch bei der EM Spaß machen soll, sprich, wer seinen Kaderplatz schon sicher hat, stehe zu 90 Prozent fest, wie Wück erklärte. Zwei Positionen waren auch nach dem Österreich-Spiel noch offen, einige Gespräche mit Spielerinnen standen gar noch am selben Abend an. Die große Frage zu einer Nominierung von Lena Oberdorf ließ Wück weiter unbeantwortet: "Ich will schnell eine Entscheidung bekannt geben, und das wird sehr zeitnah passieren."

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