Gianluigi Donnarumma musste sich wegen Jamal Musialas Verletzung vor allem von Manuel Neuer deutliche Kritik anhören. Inzwischen äußerte sich der PSG-Keeper selbst.

Vehementer Körpereinsatz mit Folgen: Gianluigi Donnarumma reagiert geschockt auf Jamal Musialas Verletzung. Kai Pfaffenbach-Reuters via Imagn Images
In der Szene, in der sich Jamal Musiala gegen Paris Saint-Germain so schwer verletzte, ging wirklich alles schief: Erst lief Sacha Boey bei Michael Olises Steilpass nicht durch, weshalb stattdessen Musiala dem Ball nachging. Dann zwang Willian Pacho Gianluigi Donnarumma weit aus seinem Tor, weil er sich dagegen entschied, die Situation selbst zu klären. Und dann sprang der Torhüter derart vehement Richtung Ball, dass es krachte. Zu vehement?
Nach dem Klub-WM-Aus war die Meinung der Bayern-Beteiligten eindeutig. Sportvorstand Max Eberl wollte seine Worte am Samstagabend zwar explizit nicht als Vorwurf verstanden wissen, betonte aber ebenso oft, Donnarumma habe das Risiko einer Verletzung in Kauf und "keine Rücksicht" genommen. Noch viel deutlicher wurde Manuel Neuer.
"Das war eine Situation, wo man nicht unbedingt so reingehen muss", warf der Bayern-Routinier seinem Torhüterkollegen vor. "Da nimmt man die Verletzung des Gegenspielers - es kann ja auch ein Teamkollege sein - einfach in Kauf." Weil ohnehin der Halbzeitpfiff ertönt war, habe er Donnarumma deshalb konfrontiert und gesagt: "Willst du nicht mal eben hingehen? Jamal liegt da, wird sehr wahrscheinlich erst mal im Krankenhaus bleiben. Und da finde ich schon, es gehört sich, aus Respekt hinzugehen, ihm alles Gute zu wünschen und ein kleines 'Sorry' dazulassen."
Neuer: "Ob man ihm das abnimmt, muss jeder selbst entscheiden"
Das tat Donnarumma dann auch. Zuvor hatte er wie die anderen Umstehenden sichtlich geschockt auf Musialas Verletzung reagiert und sein Gesicht in den Händen vergraben. Doch auch das besänftigte Neuer nicht wirklich. "Ob man ihm das abnimmt, muss jeder selbst entscheiden. Ich hätte anders reagiert."
Donnarumma selbst sprach nach dem Halbfinaleinzug nicht mit den Medien, sandte aber via Instagram eine öffentliche Botschaft: "Alle meine Gebete und guten Wünsche sind bei dir, Jamal Musiala", schrieb Italiens Nationaltorhüter.
jpe