Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Israels Verteidigungsminister droht Huthi mit Angriffen
Merz und Macron drängen Israel zu Hilfe für Menschen im Gazastreifen
Palästinensische Regierung erklärt Gaza zu Hungersnotzone
Waffenruhe mit USA verkündet – Huthi schwören Gaza weiter die Treue
Israel zerstört Flughafen von Sanaa
Huthi wollen sich an Waffenruhe mit USA halten - Haltung gegenüber Israel unverändert
Die Huthi-Miliz in Jemen hat sich zu einer Waffenruhe mit den USA bereiterklärt – vorausgesetzt, auch Washington hält sich an die Vereinbarung. Das erklärte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel-Salam gestern Abend im der Miliz nahestehenden Fernsehsender Al-Masirah.
Die USA hätten sich durch ihre Angriffe auf Jemen auf die Seite Israels gestellt. „Wenn sie ihre Aggressionen einstellen, werden wir ebenfalls unsere Reaktionen einstellen“, sagte Abdel-Salam. Andernfalls werde die Antwort „tödlich“ ausfallen, warnte er. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs haben die Huthi immer wieder Schiffe im Roten Meer mit Israel-Bezug angegriffen. Sie wollten damit eigentlich erst aufhören, wenn Israel die Angriffe in dem abgeriegelten Küstengebiet einstellt. Laut Trump bezieht sich die Waffenruhe auf die Angriffe auf die Schiffe.
Ungeachtet der möglichen Vereinbarung mit den USA betonten die Huthi, ihre Unterstützung für die Palästinenser im Gazastreifen werde unvermindert fortgesetzt. Ihre Haltung gegenüber Israel bleibe unverändert. "Das Abkommen umfasst in keiner Weise Einsätze gegen Israel", sagt Abdel-Salam der Nachrichtenagentur Reuters.
Er deutete damit an, dass die Angriffe auf Schiffe nicht vollständig enden werden. Zudem hatte die Miliz erst am Montag angekündigt, ihre Raketenangriffe auf Israel - insbesondere Flughäfen - fortzusetzen, mit dem Ziel, das Land vom Luftverkehr abzuschneiden. Das israelische Militär teilte unterdessen mit, es habe eine unbemannte Drohne abgeschossen, die aus östlicher Richtung gestartet worden sei.
Laut dem Sprecher fanden bereits seit mehreren Wochen Gespräche mit dem Vermittler Oman statt. Diese hätten zur aktuellen Ankündigung geführt.
Israels Verteidigungsminister droht Huthi mit Angriffen
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnt die jemenitischen Huthi-Rebellen im Falle von Angriffen vor schweren Vergeltungsschlägen. "Die Huthi werden schwere Schläge von Israel einstecken müssen, wenn sie weiter auf uns schießen. Die Armee ist auf jeden Einsatz vorbereitet", schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst X. Am Mittwoch hatte die islamistische Gruppierung mitgeteilt, die zwischen ihnen und den USA vereinbarte Waffenruhe gelte nicht für Israel.
Syrien bestätigt indirekte Gespräche mit Israel
Israel und Syrien führen nach Angaben des syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa indirekte Gespräche. Bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris sagte al-Scharaa: „Es finden indirekte Verhandlungen mit Israel über Vermittler statt, um die Lage zu beruhigen und einen Kontrollverlust zu verhindern.“
Ein möglicher Friedensprozess orientiere sich informierten Kreisen in Damaskus zufolge an bestimmte Bedingungen. Dazu zähle unter anderem die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates und auch die Rückgabe der von Israel seit 1967 besetzten Gebiete. Ähnliche Voraussetzung hatte schon das einflussreiche Königreich Saudi-Arabien zur Bedingung für eine Normalisierung mit Israel gemacht.
Den Quellen zufolge habe Israel bisher nicht konstruktiv auf die Signale aus Damaskus reagiert. Das Land versuche stattdessen durch Gewalt neue Bedingungen zu diktieren.
Die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen bleiben ein zentraler Streitpunkt zwischen Israel und Syrien, die sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand befinden. Die Annexion wird international nicht anerkannt. Trotz jüngster Signale aus Damaskus gelten Fortschritte als unwahrscheinlich. Israel verlegte nach dem syrischen Umbruch zusätzliche Truppen in das Gebiet und fliegt weiterhin Luftangriffe in Syrien.
Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei einem israelischen Angriff auf ein Viertel der Stadt Gaza hat es palästinensischen Angaben zufolge mindestens 25 Tote gegeben. Sie seien bei einem Luftangriff auf ein Restaurant und einen belebten Markt ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Weitere Menschen seien verletzt worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, Raketen hätten das Restaurant sowie eine nahegelegene Kreuzung mit Verkaufsständen getroffen. Dem Bericht zufolge soll unter den Todesopfern auch ein palästinensischer Journalist sein. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Palästinensischen Angaben zufolge gab es zuvor einen weiteren schweren Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt. Helfer hätten dort 15 Menschen tot unter den Trümmern geborgen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Zehn weitere seien verletzt worden. In dem Gebäude waren palästinensischen Angaben zufolge Vertriebene untergebracht. Lokale Medien veröffentlichten Aufnahmen, die zeigen sollen, wie etliche, teils verzweifelt wirkende Männer um die in Leichentücher gehüllten Opfer trauern.
Die Angaben ließen sich ebenfalls nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten. Laut Wafa sollen seit der Nacht 61 Menschen bei Angriffen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen sein.
Merz und Macron drängen Israel zu Hilfe für Menschen im Gazastreifen
Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben Israel aufgefordert, der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen endlich humanitäre Hilfe zu liefern. Übereinstimmend betonten beide nach einem Treffen in Paris, dass ihre Regierungen Israels Rechts auf Selbstverteidigung gegen die radikal-islamische Hamas respektierten, das Land aber auch eine humanitäre Verpflichtung habe. "Ich hoffe sehr, dass die israelische Regierung sich dieser Verpflichtung bewusst ist", sagte Merz, der aber auch betonte, dass Deutschland "ohne Wenn und Aber" an der Seite Israels stehe.
Macron verwies darauf, dass die Bevölkerung im Gazastreifen noch nie zuvor so lange von Nahrung, Wasser und medizinische Versorgung abgeschnitten war. Israel blockiert die internationalen Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung und will im in weiten Teilen zerstörten Gazastreifen nun auch militärisch weiter vorrücken.