Viele Angaben stammen von Konfliktparteien und lassen sich teilweise nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Medien: Stiftung verteilt Gaza-Hilfsgüter erstmals direkt mit Lastwagen
Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern
Schüsse nahe Verteilungszentrum – laut palästinensischen Angaben gibt es Tote
Israel: Chef der Mudschahedin-Brigaden ist tot
Hilfszentrum in Gaza soll wieder öffnen
Aktivistenschiff auf dem Weg nach Gaza von Israel gestoppt
Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten kurz vor ihrem Ziel von den israelischen Behörden gestoppt worden. Das Schiff werde zur israelischen Küste gebracht, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Israel warf der Besatzung eine PR-Kampagne vor, doch die "Show" sei nun vorbei, hieß es.
Zuvor hatte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mitgeteilt, die israelische Armee sei an Bord des Schiffes Madleen gegangen. Das israelische Außenministerium teilte weiter mit, die Aktivisten hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. „Es gibt Wege, Hilfe in den Gazastreifen zu bringen – ohne Instagram-Selfies“, hieß es in der Stellungnahme. "Die Seezone vor der Küste des Gazastreifens ist im Rahmen einer legalen Seeblockade für den Schiffsverkehr gesperrt", sagte ein israelischer Soldat. "Wenn Sie humanitäre Hilfe in den Gazastreifen liefern wollen, können Sie dies über den (israelischen) Hafen von Ashdod tun."
Greta Thunberg ist mit ihrem rigorosen Kampf für mehr Klimaschutz weltbekannt geworden. Die 22-jährige Schwedin setzt sich seit Längerem aber auch – und inzwischen vor allem – für die Belange der palästinensischen Bevölkerung ein. Ihr Credo: Ohne soziale Gerechtigkeit könne es auch keine Klimagerechtigkeit geben. Israel wirft sie dabei immer wieder vor, einen Völkermord an den Palästinensern zu begehen. Kritiker halten ihr dagegen vor, bei ihren Anschuldigungen das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 außer Acht zu lassen, das den Gaza-Krieg ausgelöst hat.
Israel hat die Lieferung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern in den Gazastreifen im Zuge des Krieges gegen die islamistische Hamas fast drei Monate lang unterbunden, die Blockade zuletzt aber etwas gelockert. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will die Hamas nach eigenen Angaben unter Druck setzen, damit sie die von ihr festgehaltenen Geiseln freilässt.
Israel: Leiche von Hamas-Führer al-Sinwar identifiziert
Nach Angaben der israelischen Armee ist die Leiche des Hamas-Militärchefs Mohammed al-Sinwar identifiziert worden. Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Yunis im Süden des Gazastreifens gefunden worden, hieß es in einer Mitteilung. Der Hamas-Anführer sei zusammen mit dem Kommandeur der Rafah-Brigade, Mohammed Sabaneh, bei einem Angriff am 13. Mai getötet worden. Die Armee zeigte den unterirdischen Tunnel am Sonntag mehreren Journalisten.
Medien: Stiftung verteilt Gaza-Hilfsgüter erstmals direkt mit Lastwagen
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge erstmals mit Lastwagen Lebensmittel direkt an Palästinenser verteilt. Der israelische Sender Kan berichtete unter Berufung auf GHF, es seien mit rund 20 Lastwagen Hilfsgüter verteilt worden, um die Verteilungszentren zu entlasten – über diese verteilt die Stiftung die Hilfsmittel bislang. Auch andere israelische Medien berichteten über ein solches „Pilotprojekt“ von GHF im Norden der Stadt Rafah. Palästinensische Ortskräfte haben den Angaben zufolge bei der Verteilung mitgeholfen.
Die Verteilung an den verschiedenen bereits bestehenden Zentren sei zuletzt ohne Zwischenfälle verlaufen, berichtete das Nachrichtenportal ynet unter Berufung auf die Stiftung. Zuvor hatten medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus gemeldet, dass erneut mindestens vier Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums in der Nähe von Rafah getötet worden.
Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ein Segelschiff mit Greta Thunberg und weiteren Aktivisten an Bord nicht zum Gazastreifen zu lassen. „Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen“, hieß es in einer Mitteilung von Katz. Er habe den Streitkräften angeordnet, die Ankunft des Schiffes Madleen des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition zu verhindern.
An die Schwedin Thunberg und die elf weiteren Aktivisten an Bord gerichtet sagte Katz: „Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen.“ Katz bezeichnete die Menschen an Bord als „linksextremistische Aktivisten“. Israel werde gegen jeden Versuch vorgehen, die Seeblockade zu durchbrechen. Die Seeblockade wurde 2007 nach der Machtübernahme der Hamas eingeführt. Ihr Zweck bestehe darin, Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern, sagte Katz.
Die Aktivistengruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen – Thunberg und andere Aktivisten haben immer wieder unterstrichen, dass sich keinerlei Waffen an Bord befänden. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten.
Die Madleen war vor einer Woche auf Sizilien in See gestochen. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivisten, darunter neben Thunberg auch Yasemin Acar aus Deutschland. Sie wollen nach eigenen Angaben am Montag den Küstenstreifen erreichen. Am Sonntagnachmittag befanden sie sich demnach nördlich der Küste von Ägypten und weniger als 300 Kilometer von ihrem Ziel entfernt. Sie warfen Israel in Videos auf Instagram vor, ihre Kommunikationsgeräte zu stören und damit ein Abfangen des Schiffes oder gar einen Angriff vorzubereiten.
Bereits zuvor berichteten israelische Medien, das Segelschiff werde nicht im Gazastreifen anlegen dürfen. Dies hätten Israels Sicherheitsbehörden entschieden. Möglich ist dem damaligen Bericht zufolge, dass das Schiff in den israelischen Hafen von Aschdod geschleppt und die Aktivisten an Bord dort festgenommen werden könnten. Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen im Gazastreifen anzulegen.
Schüsse nahe Verteilungszentrum – laut palästinensischen Angaben gibt es Tote
In der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen soll es nach palästinensischen Angaben erneut Tote durch israelische Schüsse gegeben haben. Medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus meldeten, mindestens vier Menschen seien unweit eines solchen Zentrums in der Nähe von Rafah im Süden getötet worden. Laut Augenzeugen habe sich der Vorfall ungefähr einen Kilometer vom Verteilungszentrum entfernt ereignet.
Die israelische Armee erklärte auf Anfrage, mehrere Verdächtige hätten sich in der Nacht zum Sonntag im Gebiet der Stadt Rafah den Truppen genähert. Nach der Anweisung, sich zu distanzieren, hätten die Soldaten Warnschüsse abgegeben. Nach Angaben des Militärs wurden die Schüsse in einem Gebiet abgegeben, das derzeit als „aktive Kampfzone“ gilt. Der Armee liegen demzufolge Berichte über „verletzte Menschen“ vor.
Beide Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen. Zuletzt gab es mehrfach Berichte über Tote durch israelischen Beschuss in der Nähe von Verteilungszentren der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Danach wollte die GHF die Sicherheit verbessern. Alle Palästinenser, die zu den Zentren unterwegs seien, würden aus Sicherheitsgründen dazu aufgefordert, den von der Armee festgelegten Routen zu folgen, hieß es.
Israel: Chef der Mudschahedin-Brigaden ist tot
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet. Asad Abu Scharia sei direkt an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne aus Israel in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen, teilte das Militär mit.
In einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sei Abu Scharia in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens getötet worden, hieß es. In den vergangenen Jahren soll er als Chef der verhältnismäßig kleinen Mudschahedin-Brigaden fungiert haben. Am 7. Oktober 2023 war er nach Angaben der Armee in den Kibbuz Nir Oz eingedrungen und gehörte zu den Anführern des Massakers. Er war demnach auch an der Entführung weiterer Menschen aus dem Kibbuz unweit des Gazastreifens im Süden Israels beteiligt.
Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen wieder öffnen. Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen „direkter Drohungen“ der islamistischen Hamas weiter geschlossen.
Zugleich werden die Bewohner aufgefordert, sich den Zentren nicht schon vor der Öffnungszeit zu nähern. Sonst werde man möglicherweise nicht in der Lage sein, Lebensmittelpakete zu verteilen, hieß es. Wegen des „großen Andrangs“ hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, „ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden“, hieß es.
Demonstranten in Israel fordern Ende des Gaza-Kriegs
Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert und die Freilassung der Geiseln in Gaza aus der Gewalt islamistischer Terroristen gefordert. Die Tochter einer getöteten Geisel warf der Times of Israel zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit 20 Monaten andauernden Krieg in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.
Thunberg nimmt Kurs auf Gaza
Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg nähert sich mit dem Segelschiff „Madleen“ dem Gazastreifen. Wie auf einer Live-Karte zu sehen ist, die das Bündnis „Freedom Flotilla“ auf seiner Internetseite teilt, befindet sich das Schiff aktuell vor der ägyptischen Küste. Die israelische Zeitung „Times of Israel“ geht davon aus, dass die Aktivisten Gaza im Laufe des Wochenendes erreichen.
Dort werde allerdings die israelische Marine die „Madleen“ abfangen, berichtet die Zeitung mit Bezug auf offizielle Quellen. Was dann geschieht, ist unklar. Denkbar sei, dass dem Schiff lediglich die Annäherung an israelisches Territorium verweigert werde, so der Sender Kan. Eine Option sei allerdings auch, es von der Marine zum Hafen von Aschdod nordöstlich des Gazastreifens eskortieren zu lassen und die Aktivisten dort festzunehmen.
Die „Madleen“ hatte am vergangenen Sonntagabend im sizilianischen Catania abgelegt. Neben Thunberg ist unter anderem die französische EU-Abgeordnete Rima Hassan an Bord. Die Aktivisten wollen mit ihrer Aktion auf die Lage der Menschen in dem umkämpften Gebiet aufmerksam machen und „Widerstand gegen die illegale und völkermörderische Blockade Israels" leisten.
Israels Armee birgt Leiche von thailändischer Geisel
Im Gazastreifen ist nach israelischen Armeeangaben die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen worden. Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee auf Telegram mit.
Pinta arbeitete bis zu dem verheerenden Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 als Erntehelfer in dem Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen, von wo aus er in den Küstenstreifen verschleppt wurde. Bis zuletzt war nicht klar, ob Pinta noch lebte. Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden getötet worden, teilte die Armee mit.
Die Bergung sei dank „genauer Geheimdienstinformationen“ möglich gewesen. Die Familie sei nach einer forensischen Identifikation informiert worden. Unter allen Geiseln der Hamas und weiterer Terrororganisationen im Gazastreifen stellten Thailänder die größte Gruppe nach Menschen mit israelischer Staatsangehörigkeit.
Hilfsorganisation GHF schließt alle Verteilstationen im Gazastreifen
Die von den USA unterstützte Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat nach eigenen Angaben all ihre Verteilstationen im Gazastreifen geschlossen. Ein Termin für die Wiedereröffnung werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die von Israel gebilligte, aber umstrittene GHF forderte die Bewohner auf, sich „zu ihrer eigenen Sicherheit“ von diesen Stellen fernzuhalten.
In der Nähe der Einsatzorte war es in den vergangenen Tagen mehrfach zu Beschuss seitens des israelischen Militärs gekommen, nach palästinensischen Angaben wurden Dutzende Menschen getötet.
Die GHF hat vergangene Woche mit der Verteilung von dringend benötigten Hilfsgütern an die hungernde Bevölkerung begonnen. Die US-Organisation eröffnete am Donnerstag zwei Standorte im südlichen Gazastreifen, nachdem sie am Vortag alle ihre Zentren nach Schießereien in der Nähe ihrer Einsatzorte geschlossen hatte. Bisher betreibt sie vier Verteilungszentren.
Die GHF umgeht traditionelle Hilfsorganisationen. Ihr wird von humanitären Organisationen, darunter den Vereinten Nationen, mangelnde Neutralität vorgeworfen, was die GHF bestreitet.
Israels Armee: Drohnen-Produktion der Hisbollah attackiert
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen. Trotz der seit November geltenden Waffenruhe arbeite die libanesische Hisbollah-Miliz „unter der Leitung und mit finanzieller Unterstützung iranischer Terrorfunktionäre an der Herstellung von Tausenden von Drohnen“, schrieb das israelische Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal. Die Angaben ließen sich bislang nicht unabhängig überprüfen.
Die New York Times zitiert einen libanesischen Armeevertreter, demzufolge die libanesischen Streitkräfte versucht hätten, die Luftschläge zu verhindern. Sie hätten, so der Armeevertreter, vorgeschlagen, die betroffenen Gebiete zunächst von libanesischen Soldaten durchsuchen zu lassen. Die israelische Armee habe das jedoch abgelehnt. Auch das von den USA geführte Komitee, das die Einhaltung der Verfügungen zur Waffenruhe überwacht, sei kontaktiert worden. Das israelische Militär äußerte sich bislang nicht zu der Angelegenheit.
Libanons Präsident Joseph Aoun verurteilte Israels Angriffe. Sie erfolgten am Vorabend des Opferfestes Eid al-Adha, eines der wichtigsten religiösen Feste für Muslime weltweit. Trotz der Vereinbarungen zwischen Israel und Libanon baue die Luftwaffen-Einheit der Hisbollah ihre Kapazitäten mithilfe Irans aus, erklärte Israels Militär. Die Miliz hatte Israel seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Sie wollte nach eigenen Angaben damit die islamistische Hamas im Gazastreifen unterstützen. Israel antwortete mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Die Luftwaffen-Einheit der Hisbollah habe während des Kriegs mehr als 1000 Drohnen Richtung Israel gestartet, teilte Israels Armee weiter mit. Sie seien teils mit Sprengstoff versehen gewesen, andere hätten Aufklärungszwecken gedient. Vor den Angriffen in den Vororten von Beirut sowie auf eine Drohnen-Werkstätte der Hisbollah im Süden Libanons seien Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren, hieß es. Die angegriffene Infrastruktur habe sich in dicht besiedeltem Gebiet befunden. Dies zeige, wie die Hisbollah Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauche.
Israel ruft zu Evakuierungen in Libanon auf
Die israelische Armee ruft die Bewohner von vier Vierteln in südlichen Vororten Beiruts auf der Plattform X zur Evakuierung auf, Tausende Menschen fliehen aus dem Gebiet. Es handelt sich um die erste derartige Warnung seit mehr als einem Monat für die Vororte. Während des einjährigen Krieges, der im November mit einer Waffenruhe endete, waren sie stark bombardiert worden. Trotz der Vereinbarungen zwischen Israel und Libanon habe man festgestellt, "dass die Lufteinheit der Hisbollah mit Anleitung und Finanzierung iranischer Terroristen an der Produktion von tausenden Drohnen arbeitet", teilt die israelische Armee mit. Von der radikal-islamischen Hisbollah liegt bislang keine Stellungnahme vor.
Wadephul kritisiert Israel wegen Gazakrieg und Siedlungen im Westjordanland
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul kritisiert Israel wegen dessen Vorgehen im Gazastreifen und im Westjordanland. Es müsse mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen zugelassen werden, sagt Wadephul bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar in Berlin. "Das ist auch geltendes Völkerrecht." Die Ankündigung der israelischen Regierung, 22 weitere Siedlungen im Westjordanland zuzulassen, kritisiert Wadephul ebenso scharf. Dies sei ein Verstoß gegen das Völkerrecht: "Wir lehnen das ab."
Sein israelischer Amtskollege Saar appellierte an Deutschland, der Verteilung humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen durch eine alternative Stiftung eine Chance zu geben. „Diese Bemühung hat das Potenzial, die palästinensische Bevölkerung aus dem Würgegriff der Hamas zu befreien und diesen Krieg zu beenden“, sagte Saar bei dem Treffen mit Wadephul. Die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ist umstritten.
Israelische Armee birgt Leichen von zwei Geiseln aus Gaza
Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen sind die Leichen von zwei israelischen Geiseln geborgen worden. Der Kibbuz Nir Oz teilte mit, es handele sich um einen 72-Jährigen und seine 70-jährige Ehefrau. „Nach mehr als 600 Tagen voller Schmerz und Warten wurden die Leichen von Gadi Chagai und Judy Weinstein Chagai heute Nacht im Rahmen einer Militäroperation in den Staat Israel und nach Nir Oz überführt“, hieß es in der Mitteilung.
Nach israelischen Angaben befinden sich derzeit noch mindestens 20 lebende Geiseln im Gazastreifen. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch am Leben sind. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 33 Verschleppten in dem abgeriegelten Gebiet mit unzähligen unterirdischen Tunnelanlagen.