Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Großer Drohnenangriff auf Kiew
US-Außenminister Rubio: Russland könnten Sanktionen drohen
Trump kündigt Telefonate mit Putin und Selenskij für Montag an
Kreml stellt Bedingungen für Gespräche zwischen Putin und Selenskij
Ukraine: Neun Tote bei russischem Angriff auf Bus
Zum ersten Mal seit Streit im Oval Office: Vance und Selenskij treffen sich in Rom
US-Vizepräsident J. D. Vance und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij haben sich zum ersten Mal seit ihrem Streit im Weißen Haus getroffen. Sie lächelten und schüttelten sich die Hände. Beide waren zur Amtseinführung des frisch gewählten Papstes Leo XIV. in den Vatikan gekommen – des ersten US-Amerikaners auf dem Heiligen Stuhl. Selenskij wurde bei seiner Ankunft auf dem Petersplatz mit Beifall begrüßt.
Später saßen Vance und Selenskij zusammen mit ihren Außenministern zu einem Gespräch zusammen, wie von der Ukraine veröffentlichte Bilder zeigen. Den Mienen nach zu urteilen war die Stimmung freundlich – ganz anders als beim Eklat Ende Februar im Weißen Haus, als Vance und US-Präsident Donald Trump vor laufenden Kameras mit Selenskij aneinander gerieten und das Treffen schließlich abgebrochen wurde. Selenskij sagte, er habe mit Vance in Rom über die jüngsten Verhandlungen mit Russland in Istanbul, die Frage „eines vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstands so bald wie möglich“ sowie die Notwendigkeit von Sanktionen gegen Russland gesprochen.
Es wird erwartet, dass auch der Papst später am Sonntag mit dem ukrainischen Staatschef zusammentrifft. Leo werde am Montag mit Vance zu einem Gespräch zusammenkommen, berichtete die italienische Zeitung Corriere della Sera unter Berufung auf vatikanische Quellen. Selenskij saß bei der Messe neben der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und in unmittelbarer Nähe von Vance.
Markus C. Schulte von Drach
Großer Drohnenangriff auf Kiew
Die Ukraine hat in der Nacht zum Sonntag den bisher größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn verzeichnet. Russland habe 273 unbemannte Flugobjekte eingesetzt, teilten die Luftstreitkräfte mit. In der Hauptstadt Kiew starb den Behörden zufolge eine Frau; drei Menschen, darunter ein vier Jahre altes Kind, seien verletzt worden.
Die Angriffe auf das Land waren laut Medien noch einmal stärker als bei der bisher größten Drohnenattacke vom 23. Februar, als 267 russische Flugobjekte gezählt worden waren. Diesmal seien 88 Drohnen abgeschossen worden, weitere 128 seien - ohne negative Folgen - verloren gegangen.
Zu konkreten Treffern und Schäden macht die ukrainische Flugabwehr in der Regel keine Angaben. Betroffen von den Attacken waren neben der Hauptstadt unter anderem die Gebiete Dnipropetrowsk und Donezk. Von unabhängiger Seite sind die Angaben der Kriegsparteien unmittelbar nicht überprüfbar.
Vor dem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml nach eigener Darstellung unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite in den vergangenen Wochen „ziemlich klar“ ausgedrückt, sagte Außenminister Marco Rubio dem Sender „CBS News“. Die Abschrift des Gesprächs wurde vor der Ausstrahlung am Sonntag veröffentlicht.
Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Maßnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärte Rubio auf Nachfrage. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagte Rubio: „Genau das testen wir gerade.“
Das Angebot des Vatikans, als Ort möglicher weiterer Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zu fungieren – nicht nur für ein mögliches Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij, sondern auch für andere Verhandlungen –, nannte der Minister „sehr großzügig“. Dort könnten sich alle Seiten wohlfühlen. „Hoffentlich kommen wir so weit, dass regelmäßig Gespräche stattfinden.“
Er betonte, ein direktes Treffen zwischen Trump und Putin sei womöglich der einzige Weg, um die Gespräche wieder in Gang zu bringen. Trump sei sehr an einem solchen Treffen interessiert. Die Umsetzung sei aber mit einigem organisatorischem Aufwand verbunden, sagte Rubio einschränkend. Es könne derzeit nicht die Rede davon sein, dass Ort und Zeitpunkt bereits geplant würden. Der Kreml hatte Erwartungen an ein baldiges Treffen zuletzt ebenfalls gedämpft.
Nach ergebnislosen Friedensgesprächen: Bundeskanzler Merz will Druck auf Russland erhöhen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich enttäuscht über die Friedensgespräche in Istanbul geäußert. Diese seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben – „trotz einer maximal konstruktiven Haltung der ukrainischen Verhandlungsführung“, sagte Merz in Rom auf einer Pressekonferenz mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni. Der Druck auf Russland werde daher weiter erhöht. Am Dienstag solle das 17. Sanktionspaket der EU in Kraft gesetzt werden. Zudem werde an darüber hinaus gehenden Vorschlägen gearbeitet.
Man stimme sich auch eng mit den amerikanischen Partnern ab. Meloni habe offensichtlich ein gutes Einvernehmen zu US-Präsident Donald Trump gefunden, sagte Merz. „Sie hat Einfluss und sie ist in Europa damit eine der wichtigen politischen Führer (..)“ Schließlich wüssten alle, dass man die USA nicht ersetzen könne.
Trump kündigt Telefonate mit Putin und Selenskij für Montag an
US-Präsident Donald Trump kündigt für Montag ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an. Anschließend werde er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij sprechen. Danach wolle er mit Vertretern mehrerer Nato-Mitglieder sprechen, kündigt Trump auf seiner Plattform Truth Social an.
Ziel sei es, das „Blutbad“ zu beenden, bei dem wöchentlich im Durchschnitt mehr als 5000 Soldaten Russlands und der Ukraine getötet würden. „Hoffentlich wird es ein produktiver Tag, eine Waffenruhe kommt zustande und dieser sehr gewalttätige Krieg (...) findet ein Ende“, schrieb er.
Kreml stellt Bedingungen für Gespräche zwischen Putin und Selenskij
In den vergangenen Tagen hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij immer wieder auf direkte Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin gepocht. Doch dazu kam es bei den ukrainisch-russischen Verhandlungen in der Türkei nicht. Nun nennt Moskau Bedingungen für ein Treffen von Putin und Selenskij. Es könnte stattfinden, wenn die beiden Seiten zu bestimmten Vereinbarungen kommen, so der Kreml. Putins Sprecher Dmitrij Peskow sagte laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass: „Ein solches Treffen als Ergebnis der Arbeit der Delegationen beider Seiten ist möglich bei Erreichen bestimmter Vereinbarungen dieser Delegationen.“
Welche Vereinbarungen das genau sein könnten, dazu blieb Peskow vage, erklärte aber: Russland bereite eine Liste von Bedingungen für einen möglichen Waffenstillstand mit der Ukraine vor und werde sie mit Kiew privat austauschen. „Wir werden uns nicht zu irgendwelchen Bedingungen äußern. Ich möchte noch einmal betonen, dass die Gespräche im Gange sind und hinter völlig verschlossenen Türen geführt werden müssen“, sagte Peskow laut russischen Staatsmedien.
Falls sich beide Seiten in Verhandlungen auf gemeinsame Positionen verständigten, bleibe „die wichtigste und grundlegende Frage“ aus russischer Sicht, „wer genau auf ukrainischer Seite diese Dokumente unterzeichnen wird“, so Peskow. Damit könnte laut der Nachrichtenagentur Reuters angedeutet worden sein, dass die russische Führung – wie bereits früher geäußert – Selenskij nicht als legitimen Vertreter der Ukraine ansieht.
Ukraine: Neun Tote bei russischem Angriff auf Bus
Bei einem russischen Drohnenangriff auf einen Bus in der Region Sumy im Norden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge neun Menschen getötet worden. Laut Militärverwaltung der Region wurden sieben weitere Fahrgäste verletzt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij erlitten sie Verbrennungen und Knochenbrüche.
Zu dem Angriff kam es in der Nähe der grenznahen Stadt Bilopillja. Das Gebiet Sumy ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.
Selenskij warf Russland nach der Attacke auf den Bus vor, vorsätzlich Zivilisten getötet zu haben. „Alle Verstorbenen waren Zivilisten. Und den Russen konnte nicht entgangen sein, auf welche Art von Fahrzeug sie gezielt haben“, schrieb Selenskij auf der Plattform X. Er veröffentlichte Bilder von einem völlig zerstörten blauen Transporter – ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach.
Selenskij erklärte, dass der Angriff für ihn ein weiterer Beweis ist, dass Russland kein Interesse an einer Waffenruhe hat, und forderte stärkeren Druck in Form von Sanktionen gegen Moskau, damit das Töten aufhöre.
Türkei und Russland gehen von weiteren Gesprächen aus
Nach dem Treffen von ukrainischen und russischen Vertretern in Istanbul am Freitag hat der türkische Außenminister Hakan Fidan auf der Plattform X die Ansicht verbreitet, dass sich die russischen und ukrainischen Delegationen „im Prinzip“ auf weitere Gespräche geeinigt hatten. Aus Kiew gab es dazu bisher keine Reaktion. In Moskau machte der Leiter des Außenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, deutlich, er rechne mit einer schnellen Entscheidung über neue Gesprächsrunden. „Die Auswertung wird Stunden, höchstens Tage dauern“, sagte Sluzki im russischen Staatsfernsehen. Dann könne mit der Gegenseite über einen neuen Termin gesprochen werden. Dabei gebe es keinen Grund, Zeit zu verlieren. „Jede Stunde bedeutet Menschenleben“, sagte er. Schon die zweite Verhandlungsrunde könnte „entscheidend“ werden.
Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, zeigte sich zufrieden mit dem Treffen in Istanbul. Die beiden Seiten hätten vereinbart, vor einer nächsten Gesprächsrunde ihre Vorstellungen von einer Waffenruhe im Detail auszuarbeiten und der Gegenseite zu übermitteln. Die ukrainische Delegation habe zudem ein direktes Treffen der Staatspräsidenten Wolodimir Selenskij und Wladimir Putin gefordert. „Wir haben diese Bitte zur Kenntnis genommen“, wurde Medinski von russischen Medien zitiert.
Ukrainische Delegation berichtet von DifferenzenDer ukrainische Außenamtssprecher Heorhij Tychyj bestätigte Medienberichte, wonach es harte Differenzen bei den Gesprächen gegeben habe. „Bei den Verhandlungen gab es tatsächlich Forderungen, die wir für unannehmbar halten“, sagte Tychyj, nannte aber keine Details.
Zuvor hatten Berichte kursiert, wonach die russische Seite weiterhin einen vollständigen Rückzug der Ukraine aus den von Russland beanspruchten Provinzen sowie eine Anerkennung der Annexionen fordere. Tychyj sagte: „Wir haben uns darauf vorbereitet. Die ukrainische Delegation wusste, dass das kommt. Daher hat sie einen sehr zurückhaltenden Ton eingehalten und ruhig ihre Linie verteidigt, ihre Position ausgesprochen. Wir finden, dass die ukrainische Delegation hinreichend effektiv gearbeitet hat.“
Macron kündigt neues Ukraine-Gespräch mit Trump an
Die Ukraine erwartet nach Angaben von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in den kommenden Stunden eine Rückmeldung auf an Russland übermittelte Forderungen. „Danach werden wir erneut die Gelegenheit haben, uns mit Präsident Trump auszutauschen“, erklärte Macron nach dem Ende eines Treffens europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana.
„Es ist klar, dass der Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand derzeit die einzige konkrete Initiative ist, die auf dem Tisch liegt“, sagte Macron. Für den Fall, dass es keine positive Antwort gebe, bereite man in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten weitere Sanktionen vor.
Pistorius: Müssen uns auf Sicherung einer Ukraine-Waffenruhe vorbereiten
Verteidigungsminister Boris Pistorius verlangt trotz des ersten weitgehend erfolglosen russisch-ukrainischen Treffens zu einer Waffenruhe, dass gleichwohl Vorbereitungen getroffen werden, um eine mögliche Waffenruhe abzusichern.
Obwohl Russland einmal mehr gezeigt habe, dass es derzeit nicht am Ende seines Angriffskriegs interessiert sei, müsse man über den Tag hinausdenken, sagte er bei einem Treffen von fünf Unterstützer-Ländern der Ukraine in Rom. "Wir müssen vorbereitet sein für den Tag X, an dem eine Waffenruhe eintritt", sagte der SPD-Politiker. Die ukrainische Armee müsse in dieser Phase nicht nur aufgefrischt und materiell ausgerüstet werden. Man müsse dann auch wissen, wie eine Überwachung eines solchen Waffenstillstandes aussehen und wer dafür Verantwortung übernehmen könne.
Deutschland, Polen, Großbritannien, Frankreich und Italien haben sich in der "Gruppe der Fünf" zusammengeschlossen, um die europäischen Hilfen zu koordinieren und die eigene Verteidigungsfähigkeit zu stärken. So wolle man nationale Rahmenverträge für Rüstungskäufe innerhalb Europas für alle Staaten öffnen, sagte Pistorius. "So wird Beschaffung günstiger, sie wird schneller für die Industrie, planbarer, die Skalierbarkeit der Produktion wird leichter."
Russland und die Ukraine tauschen je 1000 Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben sich nach ukrainischen Angaben auf einen großen Austausch von Kriegsgefangenen verständigt. Jeweils 1000 Soldaten würden der jeweils anderen Seite übergeben, sagte Verteidigungsminister Rustem Umjerow dem ukrainischen Fernsehen. Ein Datum sei vereinbart worden, werde aber nicht öffentlich bekanntgegeben. Die russische Regierung bestätigte die Vereinbarung und einen Austausch „in den kommenden Tagen“.
Zuletzt gab es mehrere solcher Austausche. In dieser Größenordnung wäre das aber bemerkenswert. Zuletzt wurden vor zehn Tagen jeweils gut 200 Kriegsgefangene ausgetauscht, am Karsamstag jeweils knapp 250.
Verhandlungen in Istanbul nach zwei Stunden beendet
Die ersten direkten Gespräche russischer und ukrainischer Unterhändler haben nicht einmal zwei Stunden gedauert und offenbar keine Fortschritte gebracht. Ein ukrainischer Insider bezeichnete Forderungen der Moskauer Regierung als „inakzeptabel“, was darauf hindeutet, dass bei den Gesprächen keine bedeutende Annäherung in Richtung Frieden erzielt wurden. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow teilte zugleich mit, man habe sich auf einen Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen geeinigt.
Die tiefe Kluft zwischen Russland und der Ukraine wurde am Freitag schnell deutlich. Aus ukrainischen Verhandlungskreisen hieß es, Russlands Forderungen in den Gesprächen seien „realitätsfremd“ und gingen weit über alles hinaus, was zuvor besprochen worden sei. Der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, zeigte sich dagegen zufrieden mit den Ergebnissen der Gespräche. Russland sei bereit, die Verhandlungen fortzusetzen, sagte er nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte bei einem parallel stattfindenden Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs in Albaniens Hauptstadt Tirana eine bedingungslose Waffenruhe als Grundlage künftiger Gespräche gefordert. In Istanbul sei eine Friedenslösung verpasst worden. „Wir hatten diese Woche eine echte Chance, uns auf ein Ende des Kriegs hinzubewegen – hätte Putin nicht davor Angst gehabt, in die Türkei zu kommen“, schrieb Selenskij auf der Plattform X.
Kreml bremst bei Treffen zwischen Trump und Putin
Der Kreml hat Erwartungen an ein baldiges Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump gedämpft. So ein Treffen sei zweifellos nötig, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow russischen Agenturen zufolge und stimmte damit dem von Trump geäußerten Wunsch nach einer Begegnung zu. „Doch ein Treffen auf höchster Ebene muss vorbereitet und resultativ sein“, schränkte Peskow zugleich ein. Solchen Treffen gingen daher immer Verhandlungen zwischen Experten, Konsultationen und eine „lange, nervenaufreibende Vorbereitung“ voraus, sagte Peskow.
Trump hatte bei seiner Rückreise einen Termin so bald wie möglich in Aussicht gestellt. Seinen Worten nach kann nur ein direktes Gespräch zwischen ihm und Putin das Blutvergießen in der Ukraine stoppen.
Auch diesbezüglich widersprach der Kreml dem Chef des Weißen Hauses. Die russische Delegation sei ausreichend instruiert und mit den entsprechenden Kompetenzen versehen, um effektiv zu verhandeln, sagte Peskow. Zudem sei der Informationsfluss zwischen den Diplomaten in Istanbul und Moskau geregelt, so dass der Kreml bei Bedarf nötige Anweisungen geben könne.
Russland übergibt Ukraine mehr als 900 Soldatenleichen
Vor den Gesprächen in der Türkei haben Russland und die Ukraine erneut Leichname gefallener Soldaten ausgetauscht. Kiew erhielt die Überreste von 909 Soldaten, wie der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab mitteilte. Die Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja, Charkiw und Sumy gefallen, also praktisch überall entlang der Front. Ein Teil komme aus Leichenhäusern in Russland. Die ukrainische Armee hatte über Monate grenznahe Teile der westrussischen Region Kursk besetzt.
Beim Tausch hatte der Mitteilung zufolge das Internationale Rote Kreuz vermittelt. Nach russischen Medienberichten erhielt Russland dabei 34 Leichen.
Istanbul: Gespräche zwischen Ukraine und Russland haben begonnen
Erstmals seit drei Jahren führen ukrainische und russische Vertreter direkte Gespräche über den Ukraine-Krieg in Istanbul. Die Verhandlungen der Delegationen beider Länder und Vertreter der Türkei finden unter Vorsitz des türkischen Außenministers Hakan Fidan statt.
Er eröffnete das Treffen mit einer Rede, die sein Ministerium per Video übertrug. Er forderte einen zügigen Waffenstillstand und unterstrich damit eine zentrale Forderung der Ukrainer. Gegen die Anwesenheit von US-Diplomaten bei dem Treffen hatte sich im Vorfeld dem Vernehmen nach die russische Delegation ausgesprochen.
Die Verhandlungen finden im Dolmabahçe-Palast statt. Chefunterhändler der russischen Delegation ist Wladimir Medinski, Berater von Präsident Wladimir Putin. Er war auch an den Verhandlungen 2022 beteiligt, die ergebnislos endeten. Die ukrainische Delegation leitet Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte die russische Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte mehrfach gefordert, dass Putin nach Istanbul kommt. Nun nehmen weder Putin noch Selenskij an den Gesprächen teil.