Krieg in der Ukraine: Russland nicht zu Zugeständnissen bei überfallenen Gebieten bereit

vor 9 Stunden 2

Viele Angaben über den Kriegsverlauf wie Opferzahlen oder Details zu Kämpfen stammen von ukrainischen oder russischen Behörden und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Europäer sagen Ukraine im Fall eines Abkommens „multinationale Truppe“ zu

Kiew: Russisches U-Boot gesprengt – Moskau dementiert

Selenskij: Hoffe auf Sicherheitsgarantien nach Artikel 5 der Nato-Charta

Putin enteignet aus besetzten Gebieten geflohene Ukrainer

Selenskij: Es gibt noch unterschiedliche Vorstellungen bei territorialen Fragen 

Russland nicht zu Zugeständnissen bei überfallenen Gebieten bereit

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Ukraine-Verhandlungen hat sich Sergej Rjabkow, einer von mehreren russischen Vize-Außenministern, zu den von Russland überfallenen Gebieten geäußert. Dabei machte er klar, dass sein Land zu keinen territorialen Zugeständnissen bereit sei. Man werde hinsichtlich des Donbass, Noworossija und der Krim keine Konzessionen machen, sagte Rjabkow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass mit Blick auf die Beratungen in Berlin.

Der Donbass ist das industriell geprägte Gebiet im Osten der Ukraine, das die Regionen Donezk und Luhansk umfasst. Die ukrainische Halbinsel Krim wurde bereits 2014 von Russland annektiert. Noworossija (Neurussland) ist die historische, in Russland gebräuchliche Bezeichnung für Gebiete an der Nordküste des Schwarzen Meeres – heute versteht die russische Führung darunter Gebiete im Süden der Ukraine.

Russland hatte die Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson in der Süd- und Ostukraine zwar schon annektiert, kontrolliert sie aber bis heute nicht komplett. Die russische Führung stellt es immer wieder so dar, dass es sich um russisches Territorium handele. In dieser Weise äußerte sich unter anderem auch Juri Uschakow, der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin.

Nach den Worten Rjabkows hat Russland noch keine Kenntnis von Vereinbarungen, die die USA, die Ukraine und europäische Staaten in Berlin getroffen haben. Die Regierung in Moskau werde unter keinen Umständen einer Stationierung von Nato-Soldaten in der Ukraine zustimmen, sagte Rjabkow.

Dominik Fürst

Wie geht es nach den Verhandlungen in Berlin weiter?

Nach den Ukraine-Gesprächen in Berlin soll am Wochenende weiterverhandelt werden. Die USA werden die Ergebnisse jetzt wieder mit Russland rückkoppeln, das in Berlin nicht mit am Tisch saß. Wann und wie das erfolgen wird, ist noch unklar. Ein hochrangiger US-Beamter sprach der Nachrichtenagentur dpa zufolge von einem Treffen mit Arbeitsgruppen und Militärangehörigen am Wochenende „vielleicht“ in Miami im US-Bundesstaat Florida. Unklar ist bislang, ob es sich dabei um einen reinen US-internen Termin handeln soll, oder ob auch andere Länder daran beteiligt sein sollen.

Bürgermeister: Drohne mit Kurs auf Moskau abgefangen

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau eine Drohne mit Kurs auf Russlands Hauptstadt abgefangen und zerstört. „Die Rettungskräfte sind an der Stelle im Einsatz, an der die Trümmer niedergingen“, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit.

Das ukrainische Militär greift immer wieder Ziele weit hinter der Grenze zu Russland an, darunter auch Moskau. Russland teilt stets nur mit, wie viele feindliche Drohnen abgefangen wurden, nicht wie viele entdeckt wurden oder wie viele ihre Ziele getroffen haben.

Philipp Saul

Trump: Sind „näher“ an einer Lösung

US-Präsident Donald Trump sieht nach Gesprächen mit Europäern und der Ukraine Fortschritte in den Verhandlungen über einen möglichen Ausweg aus dem russischen Angriffskrieg. Man sei jetzt „näher“ als bisher an einer Lösung, sagte der Republikaner in Washington. Er habe sowohl Gespräche mit europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter Deutschland, als auch mit dem ukrainischen Präsident Wolodimir Selenskij geführt. „Es scheint gut zu laufen.“

Zugleich schränkte der US-Präsident ein: „Das sagen wir schon seit Langem, und es ist eine schwierige Angelegenheit.“ Trump verwies darauf, dass er schon mehrfach mit Russland über eine mögliche Lösung des Konflikts gesprochen hat.

Philipp Saul

Europäer sagen Ukraine im Fall eines Abkommens „multinationale Truppe“ zu

Mehrere europäische Staaten haben der Ukraine für den Fall eines Abkommens für ein Kriegsende eine von Europa geführte „multinationale Truppe“ zugesagt, die von den USA unterstützt werde. „Diese Truppe wird bei der Regeneration der Streitkräfte der Ukraine, der Sicherung des Luftraums der Ukraine und der Gewährleistung sichererer Meere helfen.“ Dies solle „auch durch Operationen innerhalb der Ukraine“ geschehen, heißt es ausdrücklich. Das teilten mehrere Staats- und Regierungschefs, darunter die aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in einer gemeinsamen Erklärung mit. 

Russland lehnt den Einsatz von Truppen zur Überwachung eines Waffenstillstands bisher kategorisch ab und erklärt, Truppen aus Nato-Staaten würden klar als militärisches Ziel gesehen und vernichtet.

In dem Papier heißt es, sowohl die USA als auch die Staats- und Regierungschefs Europas hätten sich für eine Zusammenarbeit ausgesprochen, um der Ukraine robuste Sicherheitsgarantien und Unterstützungsmaßnahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Dies würde laut der Erklärung neben der multinationalen Truppe folgende Zusagen beinhalten:

  • Anhaltende und erhebliche Unterstützung zum Aufbau von Streitkräften, die zu Friedenszeiten permanent eine Stärke von 800 000 Soldaten haben sollten. Dies soll der Abschreckung dienen und Verteidigung ermöglichen.
  • Mit einem US-geführten Mechanismus zur Überwachung eines Waffenstillstands unter internationaler Beteiligung soll frühzeitig vor künftigen Angriffen gewarnt werden. Potenzielle Verletzungen eines Waffenstillstands sollen zurückverfolgt und auf diese soll reagiert werden können. Ein Mechanismus zur Konfliktreduzierung soll gegenseitige Deeskalationsmaßnahmen erarbeiten.
  • Sicherheitsgarantien sollen zudem eine rechtlich bindende Verpflichtung beinhalten, Maßnahmen zur Wiederherstellung von Frieden und Sicherheit im Fall eines künftigen bewaffneten Angriffs zu ergreifen. „Diese Maßnahmen können den Einsatz bewaffneter Streitkräfte, nachrichtendienstliche und logistische Unterstützung sowie wirtschaftliche und diplomatische Maßnahmen umfassen“, heißt es weiter.
  • Zugesagt werden umfangreiche Investitionen in den wirtschaftlichen und materiellen Wiederaufbau der Ukraine. Die Rede ist zudem von Handelsvereinbarungen zu beiderseitigem Nutzen „und unter Berücksichtigung der Notwendigkeit, dass Russland die Ukraine für den verursachten Schaden entschädigt“. In diesem Zusammenhang wird auf die in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte verwiesen.
  • Ein EU-Beitritt der Ukraine soll nachdrücklich unterstützt werden. 

Katja Guttmann

Kiew: Russisches U-Boot gesprengt – Moskau dementiert

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben bei einer Spezialoperation gegen die russische Schwarzmeerflotte ein U-Boot beschädigt und „praktisch außer Gefecht“ gesetzt. Der Schlag sei erstmals mit einer Unterwasserdrohne vom Typ Sub Sea Baby gegen das U-Boot der Klasse Warschawjanka (Nato-Klassifizierung Kilo) gelungen, teilte der SBU bei Telegram mit. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Russland bezeichnete den Angriff als gescheitert.

„An Bord des U-Boots befanden sich vier Abschussvorrichtungen für Kalibr-Marschflugkörper, die der Feind für Angriffe auf das Gebiet der Ukraine einsetzt“, begründete der SBU den Drohneneinsatz. Das gesprengte Boot war nach Darstellung des Geheimdienstes zuvor auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim stationiert gewesen. Es sei wegen früherer Angriffe mit ukrainischen Seedrohnen wie andere Kriegsschiffe aus der Bucht von Sewastopol nach Noworossijsk verlegt worden. 

Der Bau eines solchen U-Boots könnte Russland heute wegen der westlichen Sanktionen, die alles teurer machen, bis zu 500 Millionen Dollar (425 Millionen Euro) kosten, wie der SBU weiter mitteilte. 

Katja Guttmann

Selenskij: Hoffe auf Sicherheitsgarantien nach Artikel 5 der Nato-Charta

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sieht nach eigenen Angaben Fortschritte nach den Verhandlungen mit US-Vertretern über einen möglichen Waffenstillstand. Es blieben aber eine Reihe schwieriger Fragen, unter anderem, wie die Sicherheit der Ukraine gewährleistet werden könne, wenn die Waffen schweigen. Man habe von der US-Seite gehört, dass sie zu Sicherheitsgarantien bereit sei, die dem Artikel 5 der Nato-Charta entsprechen, sagte Selenskij. Das sehe gar nicht so schlecht aus und sei ein erster Schritt. 

Beim Thema Sicherheitsgarantien haben auch US-Unterhändler von Fortschritten gesprochen, ohne dass bislang klar ist, wie eine mögliche Beistandszusage aussehen soll. Moskau lehnt es ab, einem Waffenstillstand zuzustimmen, bevor nicht eine umfassende Friedensregelung erreicht ist.  

Artikel 5 des Nato-Vertrags gilt als der Kern der kollektiven Verteidigung: Ein bewaffneter Angriff gegen ein Mitglied wird als Angriff gegen alle angesehen. Während der zweitägigen Verhandlungen in Berlin zeigte sich die Ukraine bereit, ihre Forderung nach einem Nato-Beitritt aufzugeben. Ersatzweise seien Sicherheitsgarantien der USA sowie europäischer und anderer Partner, die in etwa dem Artikel 5 des Nato-Vertrags entsprechen -  also zumindest die Möglichkeit eines direkten militärischen Beistands im Falle einer erneuten russischen Invasion eröffnen.

Philipp Saul

Merz fordert von Putin Waffenstillstand über Weihnachten

Bundeskanzler Friedrich Merz fordert den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Waffenstillstand in der Ukraine über Weihnachten auf. „Vielleicht hat die russische Staatsführung einen Rest an menschlichem Anstand und lässt wenigstens die Bevölkerung über Weihnachten mit diesem Terror einmal für ein paar Tage in Ruhe“, sagte Merz (CDU) in Berlin bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij. Offensichtlich als Reaktion auf die Äußerungen von Merz zum menschlichen Anstand fügte Selenskij laut offizieller Übersetzung hinzu: „Solche Reste gibt es nicht, aber alles ist möglich.“

Merz nannte die russischen Angriffe auf Kindergärten, Krankenhäuser und Energieversorgung „Terror gegen die Zivilbevölkerung“. Er fügte hinzu, vielleicht könne ein Waffenstillstand über Weihnachten „auch der Anfang sein für vernünftige, konstruktive Gespräche, wie wir zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine kommen“. Auf die Frage, ob er mit einem Waffenstillstand bis zu den Weihnachtstagen rechne, äußerte sich der Kanzler zurückhaltend. „Das hängt ausschließlich jetzt an der russischen Seite“, sagte er.

Philipp Saul

Putin enteignet aus besetzten Gebieten geflohene Ukrainer

Kremlchef Wladimir Putin hat ein Gesetz unterschrieben, das die Verstaatlichung ungenutzten Wohnraums in den von russischen Truppen besetzten Gebieten der Ukraine ermöglicht. „Wohnhäuser, Wohnungen und Zimmer, die Anzeichen herrenlosen Eigentums tragen, werden als Besitz der Donezker Volksrepublik oder ihrer Gemeinden anerkannt“, heißt es in Artikel 21. Gleichlautende Regelungen gibt es für die von Russland ebenfalls zumindest teilweise besetzten Gebiete Luhansk, Saporischschja und Cherson.

Das Gesetz sieht auch eine spätere Reprivatisierung der Wohnungen vor. Diese könnten etwa an Bürger übertragen werden, die ihre Bleibe durch ukrainische Angriffe verloren hätten, heißt es. Daneben wird den örtlichen Behörden aber auch die Möglichkeit eingeräumt, damit Dienstwohnungen für Beamte zu stellen.

Aus der Ostukraine sind nach Beginn der russischen Invasion Millionen Menschen vor Zerstörungen und Gewalt geflohen. Einige sind inzwischen zurückgekehrt - darunter auch in die inzwischen von Russland besetzen Gebiete. Viele haben sich aber inzwischen in anderen Teilen der Ukraine oder im Ausland niedergelassen.

Philipp Saul

Trump plant Telefonat mit Europäern

Nach den Gesprächen zwischen Vertretern der USA und der Ukraine sind die diplomatischen Bemühungen in Berlin noch nicht beendet. Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs werden am Abend in der deutschen Hauptstadt erwartet, um mit Bundeskanzler Friedrich Merz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij zu beraten.

Wie ein hochrangiger US-Beamter nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur ankündigte, will der amerikanische Präsident Donald Trump mit europäischen Staats- und Regierungschefs zu den laufenden Bemühungen für ein Ende des Krieges telefonieren. Wann genau das Telefongespräch stattfinden soll, ist unklar.

Katja Guttmann

Selenskij: Es gibt noch unterschiedliche Vorstellungen bei territorialen Fragen 

Nach den zweitägigen Verhandlungen im Kanzleramt gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij noch unterschiedliche Positionen bei territorialen Fragen. Er kündigte eine Fortsetzung der Gespräche mit der US-Delegation an. Die Ukraine sei bereit, an einem starken Friedensabkommen zu arbeiten. 

Die USA stellen keine eigenen Gebietsforderungen an die Ukraine, so Selenskij. Die US-Delegation habe vielmehr russische Forderungen übermittelt, sagte Selenskij auf die Frage, ob die USA fordern, dass sich die Ukraine auch aus Gebieten zurückziehe, die sie nach wie vor halte. Die Ukraine benötige klare Sicherheitsgarantien, bevor Entscheidungen über den Frontverlauf getroffen werden könnten, forderte der ukrainische Präsident. 

Philipp Saul

Merz: Verhandler haben sich auf fünf Ziele für einen Waffenstillstand geeinigt

Die Verhandler aus den USA, der Ukraine und Deutschland haben sich nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin auf fünf Ziele für einen möglichen Waffenstillstand verständigt. „Wir haben jetzt die Chance auf einen echten Friedensprozess für die Ukraine“, gab sich Merz optimistisch. „Diese Pflanze ist noch klein, aber die Chance ist real“, betonte der Kanzler. Jetzt sei es an der Zeit, miteinander über den Preis des Friedens zu reden. Dabei gehe es um Fragen der Sicherheitsgarantien, der Territorien und nach einem wirksamen Mechanismus, der einen Waffenstillstand überwache. Über mögliche territoriale Zugeständnisse entscheide die Ukraine. Russland war nicht an den Gesprächen beteiligt.

Wohl zum ersten Mal seit dem 24. Februar 2022 wird in diesen Tagen die Möglichkeit eines Waffenstillstands vorstellbar.

Bundeskanzler Friedrich Merz

Der Bundeskanzler zählte fünf Ziele auf:

  1. Es brauche einen Waffenstillstand, der die Souveränität des ukrainischen Staats erhalte. 
  2. Ein Waffenstillstand müsse durch substanzielle rechtliche und materielle Sicherheitsgarantien der USA und der Europäer abgesichert sein. Dabei sei „wirklich beachtlich“ was die Amerikaner in Berlin in dieser Hinsicht auf den Tisch gelegt hätten. 
  3. Man sei sich einig, dass Ukrainer, Europäer und Amerikaner einen Waffenstillstand gemeinsam erarbeiten würden. Das sei das gemeinsame Verständnis. 
  4. Ein Waffenstillstand dürfe die Einheit und Stärke von Nato und EU nicht beeinträchtigen.
  5. Ein Waffenstillstand müsse die europäische Perspektive der Ukraine wahren und ihren Wiederaufbau ermöglichen und fördern.

Philipp Saul

Kiew: Es waren konstruktive und produktive Gespräche

Die ukrainische Seite hat die zweitägigen Gespräche mit einer US-Delegation in Berlin als „konstruktiv und produktiv“ bezeichnet. „Wir hoffen bis zum Ende des Tages ein Abkommen zu erreichen, das den Frieden näher bringt“, schrieb der ukrainische Chefunterhändler Rustem Umjerow auf X. Es gebe allerdings eine Menge an anonymen Spekulationen in den Medien. 

Umjerow lobte die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner, die „extrem konstruktiv“ daran arbeiteten, ein dauerhaftes Friedensabkommen zu finden. Zuvor hatte sich der ukrainische Vizeaußenminister Serhij Kyslyzja, der ebenfalls zur Delegation gehört, für Witkoff und Kushner eingesetzt.„Es ist unfair, die Herangehensweise des amerikanischen Teams falsch darzustellen, während es Zeit, Mühen und Ressourcen in die Friedensbemühungen investiert“, schrieb er auf X. In Medien zitierte anonyme Quellen seien nicht korrekt. „Ich bin positiv beeindruckt vom Verständnis für die ukrainischen Interessen und Positionen durch die amerikanischen Partner.“

Über den US-Sondergesandten Witkoff und Donald Trumps Schwiegersohn Kushner wurde immer wieder gesagt, dass sie wenig von dem Konflikt verstünden und sich vor allem für US-Wirtschaftsinteressen einsetzten. Sie sollen in den Gesprächen Druck gemacht haben, dass die Ukraine Gebiete im Donbass räumt. 

Katja Guttmann

Ukraine-Gespräche in Berlin beendet 

Die Berliner Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges sind am Montagnachmittag zu Ende gegangen. Die teilte das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij mit. Ergebnisse der am Sonntag begonnenen Verhandlungen wurden zunächst nicht bekannt. 

Am Nachmittag wollen Bundeskanzler Friedrich Merz und Selenskij auf dem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum sprechen, bevor sie zu einem bilateralen Treffen im Kanzleramt zusammenkommen. Am Abend sind Gespräche mit mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs sowie den Spitzen von EU und Nato geplant - dazu sind auch US-Vertreter eingeladen. Außenminister Johann Wadephul sagte, dass es um ein Symbol der Geschlossenheit und Unterstützung für die Ukraine gehe.

Bereits am Sonntag hatten die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, mit Selenskij mehrere Stunden verhandelt. Während Witkoff danach von großen Fortschritten sprach, äußerten sich andere mit den Gesprächen vertraute Personen vorsichtiger. Dies war auch am Montag der Fall. Die zentrale Frage blieben die von der Ukraine geforderten Sicherheitsgarantien.

Katja Guttmann

Umfrage: Mehrheit in der Ukraine lehnt Russlands Bedingungen für Frieden ab 

Eine große Mehrheit der Ukrainer lehnt die russischen Bedingungen für ein Friedensabkommen ab. Das geht aus einer veröffentlichten Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) hervor. Demnach sind für drei Viertel der Befragten russische Forderungen nach Gebietsabtretungen, Verzicht auf Sicherheitsgarantien oder Obergrenzen für die ukrainische Armee völlig inakzeptabel. 

Der Umfrage zufolge wären 72 Prozent der Ukrainer zu einer Vereinbarung bereit, die die derzeitige Frontlinie als Grenze zwischen den ukrainischen und russischen Herrschaftsbereichen festlegt und einige Kompromisse enthält. 63 Prozent der Ukrainer sind demnach bereit, weiterzukämpfen. Nur neun Prozent glauben, dass der Krieg bis Anfang 2026 beendet sein wird. 

Die Umfrage wurde zwischen Ende November und Mitte Dezember unter 547 Befragten in den Teilen der Ukraine vorgenommen, die nicht unter russische Kontrolle sind.

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