Der SV Waldhof Mannheim trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Dominik Glawogger, der den Drittligisten erst im April übernommen hatte. Den durch das Erreichen des Klassenerhaltes erspielten Kredit bei den Buwe hat sich der Österreicher auch durch rätselhafte personelle Entscheidungen schnell verspielt.

Muss seinen Platz beim Waldhof räumen: Dominik Glawogger. picture alliance / Fotostand
Dominik Glawogger ist nicht länger Trainer des SV Waldhof Mannheim. Wie der Drittligist am Montagabend bekanntgab, wurde der 35-Jährige mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden.
Damit endet die Zeit des Österreichers bei den Buwe bereits nach dem 2. Spieltag der neuen Saison vorzeitig - nach nur neun Pflichtspielen im Amt, Landespokal inklusive. Mit einem 2:2 gegen den SC Verl war der SVW vor Wochenfrist in die Spielzeit gestartet, am Sonntag verloren die Mannheimer spät mit 0:1 gegen den FC Hansa Rostock.
Erst Mitte Juni hatte Glawogger seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag beim Traditionsklub gesetzt, nachdem sich die Verantwortlichen mit dem SSV Jahn Regensburg geeinigt hatten. Dort stand Glawogger für die Übernahme der U 19 im Wort, doch die Mannheimer wollten den Trainer halten, der den Klub im April zunächst interimistisch übernommen und mit acht Punkten aus sechs Spielen haarscharf in der Liga gehalten hatte.
Glawogger stand früh in der Kritik
Doch seinen dadurch erreichten Kredit hat Glawogger schnell verspielt. Sieben neue Spieler hatten die Verantwortlichen ihm im Sommer zur Verfügung gestellt und insbesondere die Problemzone in der Offensive angepackt. Hintergrund: Nur Schlusslicht SpVgg Unterhaching hatte in der Vorsaison weniger Tore erzielt als die Mannheimer (43), doch Glawogger setzte schon während der Vorbereitung weiterhin vorwiegend auf bekanntes Personal und bestätigte dies auch mit seiner Aufstellung zum Saisonstart, die Rätsel aufgab.
Den erfahrenen Terrence Boyd hatte der Trainer dabei ebenso auf die Tribüne gesetzt wie Vereinsikone Marcel Seegert, die den Klub mittlerweile nach achteinhalb Jahren in Richtung Ligakonkurrent Ulm verlassen hat. Zwar korrigierte sich Glawogger und nahm neben dem erst am Freitag verpflichteten Torwart Thijmen Nijhuis alle Neuzugänge mit nach Rostock, doch bei der Bewertung der gegen die Kogge gezeigten Leistung waren sich Trainer und sportliche Leitung uneins. Nun folgte die Trennung.
Trotz personeller Kontinuität ist es uns zum Saisonstart nicht gelungen, den nächsten Schritt in unserer sportlichen Entwicklung zu gehen.
"Zunächst einmal möchte ich mich bei Dominik für seine Bereitschaft und seinen Einsatz bedanken. Er hat im April in einer schwierigen Phase Verantwortung übernommen und mitgeholfen, den Klassenerhalt zu sichern", wird nun Sport-Geschäftsführer Gerhard Zuber in der offiziellen Vereinsmitteilung zur Trennung zitiert. "Dennoch haben uns einige Entwicklungen in den vergangenen Wochen dazu bewogen, auf der Trainerposition eine Veränderung vorzunehmen. Trotz personeller Kontinuität ist es uns zum Saisonstart nicht gelungen, den nächsten Schritt in unserer sportlichen Entwicklung zu gehen."
Bereits am Mittwoch spielt der Waldhof erneut im Landespokal und trifft auf Verbandsligist Neckarelz, in der Liga geht es am 24. August mit dem Heimspiel gegen Viktoria Köln weiter.
Einen Nachfolger in Sachen Trainerposten gaben die Mannheimer bislang nicht bekannt.
kmx