An diesem Mittwochabend findet im italienischen Udine das UEFA-Supercup-Finale zwischen Paris Saint-Germain und Tottenham Hotspur statt, und auch der HSV hat diese Partie im Blick. Denn: Danach erwartet er eine Entscheidung über Wunsch-Verteidiger Luka Vuskovic.

Im Vorjahr erfolgreich an Westerloo verliehen: HSV-Wunschkandidat Luka Vuskovic. IMAGO/Belga
Der 18-jährige Bruder des wegen Dopings gesperrten Hamburger Verteidigers Mario Vuskovic (hat nach Ablauf seiner Sperre ab 2026 wieder einen gültigen Vertrag) wird an diesem Abend nicht zum Kader der Engländer gehören. Die Verantwortlichen haben nach der Vorbereitung bereits entschieden, dass das kroatische Abwehr-Juwel ein weiteres Mal verliehen werden soll. Es besteht eine grundsätzliche Einigung zwischen Vuskovic und dem HSV, diese wurde bereits in der vergangenen Woche erzielt - und dennoch droht der Deal zu platzen.
Einigkeit zwischen zwei von drei Parteien reicht nicht
Die gegenseitigen Absichtserklärungen liegen vor: Luka Vuskovic will zum HSV, der HSV will Vuskovic. Zwei von drei Parteien sind aber nicht genug für ein Zustandekommen des Deals. Tottenham will genau abwägen, bei welchem Klub der Spieler die beste Perspektive auf den nächsten Entwicklungsschritt hat. Da seit Tagen keine Signale aus London kamen, obwohl sich zwei Seiten einig sind, könnte nun der HSV aufs Tempo drücken. Oder besser: Er muss aufs Tempo drücken.
Die Hamburger sind einerseits nicht in der Position, dem Top-Klub aus England ein Ultimatum zu setzen, müssen aber naturgemäß ihre Planungen vorantreiben. Parallel zur Einigung mit Vuskovic laufen auch Gespräche mit anderen Kandidaten - für den Fall, dass Tottenham den Daumen senkt. Nach kicker-Informationen wurde sich intern darauf verständigt, das europäische Supercup-Finale abzuwarten, am Donnerstag oder spätestens Freitag dann auf eine Entscheidung zu drängen. Denn offensichtlich ist: Der HSV kann es sich nicht erlauben, auf Vuskovic zu warten und dann möglichweise leer auszugehen.
Beim 0:2 gegen RCD Mallorca ist abermals sichtbar geworden, dass die neuformierte Dreierkette noch nicht steht: Daniel Elfadli hat sich stabilisiert, seit er wieder in der Mitte verteidigt, links neben ihm aber offenbart Neuling Jordan Torunarigha Start-Probleme, rechts hat Leihgabe Warmed Omari noch einen Rückstand. Deshalb hatte am vergangenen Samstag Guilherme Ramos begonnen, obwohl der Portugiese wie Sebastian Schonlau eigentlich abgegeben werden soll. Bewegung indes gibt es bei diesen beiden Personalien nicht.
Top-Talent Vuskovic trauen die Verantwortlichen zu, eine klare Verstärkung für das Abwehrzentrum zu sein. Nur, länger warten können sie auf eine Entscheidung von Tottenham nicht.
Sebastian Wolff