Der Bundeskanzler will vor der COP30 ein Signal für Multilateralismus im Klimaschutz senden. Brasiliens Präsident Lula warnt: Das "Zeitfenster zum Handeln" schließe sich.
7. November 2025, 5:57 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, sbo
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt an diesem Freitag am internationalen Klimagipfel im brasilianischen Belém teil und wird dort eine Rede halten (gegen 14.45 Uhr MEZ). Wie vorab aus deutschen Regierungskreisen verlautete, will Merz dabei ein Signal für Multilateralismus im Kampf gegen die Klimakrise aussenden. Außerdem will der Kanzler seinen Besuch in der Amazonasstadt für Gespräche mit Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und anderen Staatschefs nutzen.
Die Vereinten Nationen sprachen vor Beginn des Gipfels von einem Versagen beim Erreichen des Klimaziels des Pariser Abkommens. "Wir sind dabei gescheitert, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen", sagte UN-Generalsekretär António Guterres in Belém. Dennoch betonte er, die Welt sei "noch nie besser gerüstet gewesen", um bei der Erderwärmung gegenzusteuern. Guterres verwies dabei auf erneuerbare Energien wie die Wind- und Solarenergie.
Brasiliens Präsident Lula startet Fonds für Schutz der Tropenwälder
Brasiliens Präsident Lula warnte, dass sich das "Zeitfenster zum Handeln" gegen die globale Klimaerwärmung schließe. Er kritisierte, dass "extremistische Kräfte" Falschinformationen zum Klima verbreiteten, um sich Vorteile bei Wahlen zu verschaffen. Damit würden "künftige Generationen eingesperrt", sagte Lula unter Verweis auf die unumkehrbaren Folgen des Klimawandels.
Lula startete im Rahmen des Klimagipfels einen Fonds zum Schutz der Tropenwälder. Der globale Waldschutzfonds Tropical Forests Forever Facility (TFFF) soll Milliardensummen gewinnbringend anlegen und mit den Gewinnen diejenigen Tropenländer unterstützen, die ihre Regenwälder schützen.
Nach dem zweitägigen Gipfel, an dem unter anderem etwa 50 Staats- und Regierungschefs teilnehmen, beginnt am Montag die eigentliche UN-Klimakonferenz (COP30). Zu den zweiwöchigen Verhandlungen werden etwa 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Zentrale Themen werden die bislang unzureichenden Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes, der Waldschutz sowie Klimahilfen für ärmere Staaten sein.

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