Die Frauen des FC Bayern München könnten zum Abschluss der Saison noch einmal mächtig Kasse machen. Bei einem Kleinfeldturnier in Portugal winken rund 2,2 Millionen Euro Preisgeld - und damit mehr als für den Champions-League-Sieger

Die Meisterinnen des FC Bayern reisen zum Saisonabschluss nach Portugal. IMAGO/Sven Simon
Die Double-Siegerinnen des FC Bayern München haben noch nicht genug von der Saison. Zum Abschluss sind sie Teil einer "revolutionären Grand-Slam-Serie für Profifußballerinnen". Als das bezeichnen die Initiatoren zumindest das "World Sevens Football" Turnier (W7F), das vom 21. bis 23. Mai im portugiesischen Estoril erstmals ausgetragen wird.
Der FC Bayern ist einer von acht teilnehmenden Klubs, die allesamt große Namen in der Welt des Frauenfußballs sind. In der Gruppe treffen die Münchnerinnen auf Ajax Amsterdam (21. Mai, 19 Uhr), den FC Rosengard (22. Mai, 14.30 Uhr) und Manchester City (22. Mai, 18.30 Uhr). In der zweiten Vierergruppe gehen Paris St. Germain, Manchester United, die AS Rom und Benfica Lissabon an den Start. Die zwei Gruppenbesten qualifizieren sich jeweils für die Endrunde, die am 23. Mai mit zwei Halbfinals, einem kleinen und einem großen Finale ausgetragen wird. DAZN überträgt kostenlos.
Alle sind dabei, nur ein Teil wird auch spielen
Das Turnier ist jedoch nicht unumstritten. Ein Grund dafür ist die zeitliche Nähe zur Europameisterschaft in der Schweiz. Schon eine Woche darauf steht für die Mannschaft von Trainer Christian Wück ein Härtetest gegen die Niederlande an, das Turnier selbst beginnt für Deutschland am 4. Juli.
Wie Bianca Rech, Direktorin Frauenfußball beim FCB, in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird die Mannschaft - ein letztes Mal angeführt von Trainer Alexander Straus - mit dem gesamten Kader nach Portugal reisen. Doch nicht alle Spielerinnen werden zum Einsatz kommen. "Wir hatten die Entscheidung über die Teilnahme am Turnier vor einigen Wochen in die Hände der Spielerinnen gelegt und haben uns gefreut, dass viele aktiv mitspielen wollen", erklärte Rech und führte aus: "Manche werden vor Ort ihr Aufbautraining fortführen und einige EM-Spielerinnen werden separat trainieren und sich auf die anstehenden Länderspiele vorbereiten."
Bayern kommen mit "ordentlich Ehrgeiz"
Das Turnier wird im Sieben-gegen-sieben-Format auf dem Halbfeld über zweimal 15 Minuten ohne Abseits ausgetragen. Bei Gleichstand folgt eine fünfminütige Verlängerung mit nur noch fünf Spielerinnen pro Team auf dem Feld und Golden-Goal-Regelung. Fällt kein weiteres Tor, folgt ein Elfmeterschießen im Sudden-Death-Verfahren.
Die Müncherinnen gehen das Event "mit ordentlich Ehrgeiz an und wollen natürlich am liebsten gewinnen", kündigte Rech an. Klar, denn neben einem "außerordentlich schönen Saisonabschluss" steht auch eine Menge Geld auf dem Spiel. Fünf Millionen US-Dollar (rund 4,4 Millionen Euro) Preisgeld werden ausgeschüttet, allein der Sieger erhält die Hälfte des Preistopfes (rund 2,2 Millionen Euro), eine Million US-Dollar (rund 880.000 Euro) gehen an Platz 2.
Gewinnern winkt mehr Geld als dem CL-Sieger
Zum Vergleich: In der Champions League schüttet die UEFA für den Sieger in diesem Jahr, insgesamt bis zu 1,4 Millionen Euro - und damit über eine Million weniger als für den W7F-Sieger. Ab der kommenden Saison steigt der Betrag in der Königsklasse auf knapp 2 Millionen Euro an. Da könnten sich die drei Tage in Portugal für die Teilnehmer durchaus lohnen.
Die Premiere in Estoril soll der Auftakt in eine ganze Reihe von Turnieren sein. Laut The Guardian sind Investitionen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (rund 90 Millionen Euro) über fünf Jahre mit weiteren Turnieren in den USA, Mexiko, Asien, Europa und darüber hinaus geplant.
dza