Der FC Bayern hat mit einem 4:0 eine Reaktion nach dem Ausscheiden aus der Champions League gezeigt. Joshua Kimmich beeindruckte dabei vor allem die Art und Weise. Außerdem erklärte der 30-Jährige das zwischenzeitliche Fehlen der Kapitänsbinde.

Joshua Kimmich und der FC Bayern sind auf Kurs Meisterschaft. IMAGO/kolbert-press
Mittwoch Mailand, Samstag Ostalb. Viel Zeit blieb dem FC Bayern nicht, das Aus in der Champions League zu verarbeiten. Und dann war der Gegner auch noch der 1. FC Heidenheim, gegen den die Münchner in bislang drei Bundesliga-Spielen im Schnitt 2,3 Gegentore kassiert hatten. Zudem gab es im Vorjahr beim bisher einzigen Pflichtspiel auf der Ostalb nach einer 2:0-Pausenführung am Ende eine 2:3-Niederlage. Auch beim zweiten Auftritt führten die Münchner nach 45 Minuten, diesmal aber mit drei Toren und diesmal gab es auch keinen Einbruch, sondern ein souveränes 4:0.
Reaktion nach der Enttäuschung
"Ich habe nach Mittwoch gesagt, wenn man ausscheidet, dann ist es nicht schwer, eine Reaktion zu zeigen", erklärte Joshua Kimmich den zehnten Auswärtssieg in dieser Saison. "Trotzdem dürfen wir diesen Sieg heute nicht unterschätzen, gerade auch in der Art und Weise." Deshalb lobte der Sechser: "Wie wir das Spiel angegangen sind, war für mich persönlich sehr beeindruckend."
Denn schließlich waren Kimmich und Co. "mit einer großen Enttäuschung" an die Brenz gereist. "Am Ende des Tages will man in den wichtigsten Momenten da sein. Die Realität ist, dass alle drei Tage ein wichtiger Moment ist", gab der 30-Jährige zu bedenken. "Es ist nicht so, dass wir sagen, die Champions League ist das Allerwichtigste und dann gehen wir in die Bundesliga und das ist uns egal. Das hat man heute, glaube ich, vom ersten Moment an gespürt, dass uns das Spiel heute wichtig ist, dass uns ein Sieg heute wichtig ist." Zudem war dieser auch mal wieder einer ohne Gegentor. Zuletzt war das beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Leverkusen (2:0) am 11. März der Fall gewesen.
Apropos Leverkusen: Durch den erneuten Dreier haben die Bayern den Vorsprung an der Tabellenspitze auf neun Punkte ausgebaut. Zumindest bis Sonntagabend, dann ist die Werkself beim FC St. Pauli zu Gast und kann den alten Abstand von sechs Zählern wiederherstellen.
Für Kimmich war das 4:0 zwar ein "sehr, sehr wichtiger Schritt" in Richtung Meisterschaft Nummer 34, aber: "Wir brauchen auf jeden Fall zwei Siege, die wollen wir holen, wir wollen es nicht mehr spannend machen."
Der Unterschied zum Vorjahr
Dass es im Vergleich zum Vorjahr an diesem Samstagnachmittag nicht mehr spannend wurde, lag auch an Kimmich selbst. Der 30-Jährige traf nach der Pause bereits in der 56. Minute zum 4:0-Endstand. Seinen zweiten Saisontreffer bejubelte der Sechser enthusiastisch. Doch während Kimmich beide Arme intensiv für seine Jubelpose benutzte, fiel etwas auf: Es fehlte die Kapitänsbinde.

Wieder mit Binde: Joshua Kimmich IMAGO/Michael Weber
Der Vertreter des verletzten Manuel Neuer und von Thomas Müller, der diesmal nur als Joker agierte, hatte sie schlicht in der Halbzeitpause in der Kabine vergessen. Und auch danach war sie immer mal wieder nicht zu sehen - allerdings aus anderen Gründen.
"Ich muss mal mit unserem Zeugwart sprechen, die passt mir nicht so richtig, die kratzt immer, weil die so ein bisschen zu groß ist", klärte Kimmich auf. "Ich würde mal beantragen, dass wir eine neue Binde bestellen - zumindest für mich. Ich glaube, bei Manu passt die, aber bei mir ist es ein bisschen schwierig."
sts