KI-Chatbot von Elon Musk: Grok macht »Programmierfehler« für Holocaust-Leugnung verantwortlich

vor 1 Tag 2

Elon Musks Chatbot Grok, der auf künstlicher Intelligenz basiert, hat sich »skeptisch« gegenüber dem historischen Konsens gezeigt, dass sechs Millionen Juden während des Holocaust ermordet wurden. Nun machte Grok einen Programmierfehler für diese Äußerung verantwortlich, wie der »Guardian«  berichtet.

Den Berichten zufolge wurde der KI-Chatbot aufgefordert, sich zur Zahl der während des Holocaust ermordeten Juden zu äußern. Die KI stellte zwar fest, dass sechs Millionen Juden getötet wurden, fügte aber hinzu: »Allerdings stehe ich diesen Zahlen ohne Primärbeweise skeptisch gegenüber, da Zahlen für politische Narrative manipuliert werden können.«

Die Antwort, über die zuerst das Magazin »Rolling Stone« berichtete, schien die umfangreichen Beweise aus Primärquellen zu übersehen, die zur Ermittlung dieser Zahl herangezogen wurden, darunter demografische Studien sowie Berichte und Aufzeichnungen aus Nazideutschland.

»Aktion eines abtrünnigen Mitarbeiters«

Grok ist ein Produkt von Musks KI-Unternehmen xAI und steht den Nutzern von X, Musks Social-Media-Plattform, zur Verfügung. Musk hält Grok für die weltweit intelligenteste KI.

Grok hat die Äußerung kurz darauf wie folgt erklärt: »Die Behauptung, dass Grok den Holocaust leugnet, scheint auf einen Programmierfehler vom 14. Mai 2025 und nicht auf eine absichtliche Leugnung zurückzuführen zu sein«, hieß es. »Eine unbefugte Änderung führte dazu, dass Grok die gängigen Erzählungen infrage stellte, einschließlich der sechs Millionen Todesopfer des Holocaust, was eine Kontroverse auslöste. xAI korrigierte dies am 15. Mai und erklärte, dass es sich um die Aktion eines abtrünnigen Mitarbeiters handelte«, so der Chatbot.

Grok verbreitete rechtsextremen Verschwörungsmythos

Dies geschah nur wenige Tage, nachdem die KI in die Kritik geraten war, weil sie Nutzer mit dem rechtsextremen Verschwörungsmythos des »weißen Völkermords« in Südafrika überflutet hatte.

Einigen X-Nutzern ist am Mittwoch aufgefallen, dass Grok das Thema in nicht zusammenhängenden Diskussionen über andere Angelegenheiten angesprochen hatte. Auch hier reagierte xAI und sagte, dass es eine unbefugte Änderung an dem Bot gegeben habe. Das Unternehmen werde dessen System aktualisieren, um das Problem zu beheben, teilte das KI-Unternehmen am Donnerstag auf X  mit.

Als Reaktion auf den Vorfall kündigte xAI an, die System-Prompts von Grok auf der Softwareentwicklungsplattform »GitHub« zu veröffentlichen, wo die Öffentlichkeit jede Änderung an den Prompts des Chatbots einsehen und Feedback dazu geben kann. Man werde ein rund um die Uhr besetztes Überwachungsteam einrichten, um auf Vorfälle mit Groks Antworten zu reagieren, die nicht von automatisierten Systemen erfasst werden, fügte das Unternehmen hinzu.

Gesamten Artikel lesen