Ob sich im Feuilleton wirklich Sensationsjournalisten herumtreiben, die auf den baldigen Tod prominenter Künstler warten, um mit ihrem biographischen Porträt dann als Erste zur Stelle zu sein? Bei Daniel Kehlmann, der gerne auf den Kulturbetrieb abhebt, gibt es sie jedenfalls: Unter ihnen ist Sebastian Zöllner, der Erzähler in „Ich und Kaminski“ (2003), einer der unangenehmsten. Dieser abgelehnte Akademiebewerber und Studienabbrecher der Kunstgeschichte schlängelt sich über eine Werbeagentur bis in eine Lokalredaktion, um schließlich als freier Kritiker seine chronische Selbstüberschätzung zu zelebrieren.

vor 3 Stunden
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