Karl Schlögel: Ist der Friedenspreis für Karl Schlögel eine gute Entscheidung?

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Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ein mutiges Zeichen oder einseitige Kriegsrhetorik: Unsere Autoren diskutieren.

29. Juli 2025, 17:19 Uhr

 Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel hat sich früh und leidenschaftlich für eine militante Solidarität mit der Ukraine ausgesprochen.
Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel hat sich früh und leidenschaftlich für eine militante Solidarität mit der Ukraine ausgesprochen. © Marzena Skubatz/​laif

sagt Alexander Cammann

Es ist ein Zeichen gegen das schleichende Gift der Gewöhnung: Der Osteuropahistoriker Karl Schlögel erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Damit erhält nach der amerikanisch-polnischen Journalistin Anne Applebaum im vergangenen Jahr und dem ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan 2022 erneut ein Intellektueller diesen Preis, der sich früh und leidenschaftlich für eine militante Solidarität mit der von Putins Russland überfallenen Ukraine ausgesprochen hat. 

Das ist ein mutiges Signal des Börsenvereins in einer Zeit, in der nicht mehr nur Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht, um des vermeintlichen "Friedens" willen, gegen eine angebliche "Kriegslogik" agitieren, also das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gegen einen Aggressor. Sondern dieses Recht auch aus Washington, D. C. torpediert wird, bis es zumindest wackelig wirkt, in einer Zeit, in der das empörte Engagement so vieler Europäer allmählich entschlafen ist und in der mehr Menschen achselzuckend sagen: Was geht uns dieser ferne Krieg an? 

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