Kamerun: Ich hab noch eine Göttin in Berlin

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Foto: SMB / Eric Hesmerg/bpk / Ethnologisches Museum

Foto: SMB / Eric Hesmerg/bpk / Ethnologisches Museum

Vor mehr als einem Jahrhundert haben deutsche Kolonialherren die Muttergöttin des Volkes der Nso nach Berlin gebracht. Da steht sie noch immer. Vor allem deswegen, weil sie sich in Kamerun erst einigen müssen, wer sie haben darf.

15. Juli 2025 | Lesezeit: 13 Min.

Als Sylvie Njobati die Ngonnso zum ersten Mal sah, im Ethnologischen Museum in Berlin, gingen im Saal für ein paar Sekunden die Lichter aus. Ein Stromausfall. Klar, das kommt vor, nicht nur in Kamerun, auch in Deutschland. Aber Sylvie Njobati ist überzeugt davon, dass der Strom nicht ohne Grund ausfiel. Sie glaubt, die Ngonnso habe sie erkannt. Sie habe in diesem Moment keiner Statue in die Augen geblickt, sondern einer Person. Einer Person, deren Schmerz sie durch das Museumsglas hindurch spürte.

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