Jennifer Wilton geht: „Welt“ ohne eigene Chefredakteurin

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Die Tageszeitung „Die Welt“ hat künftig keinen eigenen Chefredakteur mehr. Die bisherige Chefredakteurin Jennifer Wilton gibt ihren Posten zum 30. Juni ab, „in bestem Einvernehmen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen“, wie es heißt. Nachbesetzt wird ihre Stelle nicht, die Verantwortung für das Blatt übernimmt der Chefredakteur der „Welt“-Gruppe, Jan Philipp Burgard, mit.

Jennifer Wilton habe die publizistische Entwicklung der Marke „Welt“ über viele Jahre hinweg „entscheidend mitgestaltet“, teilte der Springer-Verlag mit, als „mehrfach ausgezeichnete Autorin und Chefreporterin, als Ressortleiterin und Chefredakteurin. Sie habe für die „Welt am Sonntag“ das Ressort „Titelthema“ gegründet und als „treibende Kraft hinter zahlreichen Projekten“ digitale Erzählformen geprägt.

Nach fast 20 Jahren bei der „Welt“ und vier Jahren in der Chefredaktion sei es für sie an der Zeit für etwas Neues, sagte Jennifer Wilton, die nie als Lautsprecherin nach außen hin auftrat, sondern sich intern als hart arbeitende Blattmacherin hervortat. Sie sei „sehr dankbar für die Freiheiten und den Gestaltungsraum“, den sie bei Springer gehabt habe, dem Vorstandschef Mathias Döpfner danke sie „persönlich für sein großes Vertrauen und die Unterstützung, die ich stets erfahren habe“.

Ablesen kann man der Personalie, dass eine Chefredakteurin oder ein Chefredakteur für einen einzelnen Titel in der „Welt“-Gruppe seit längerem als Filialleiter keine herausgehobene Rolle mehr spielt. Die Fäden laufen bei Jan Philipp Burgard, dem Chefredakteur der „Welt“-Gruppe, zusammen, und bei Ulf Poschardt, dem Herausgeber der „Premium“-Gruppe, zu der neben den „Welt“-Titeln noch „Politico Deutschland“ und „Business Insider Deutschland“ gehören.

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