»Karate Kid: Legends« Jackie Chan will Stunts auch im Rentenalter selbst machen
Mit 71 Jahren denkt Jackie Chan nicht daran, seine Stunts anderen zu überlassen. So auch im neuesten »Karate Kid«-Film. Dabei hätte seine Waghalsigkeit ihn einst fast das Leben gekostet.
08.05.2025, 10.38 Uhr

Schauspieler Chan
Foto: Thibault Camus / AP / dpaMr. Han ist zurück: 15 Jahre nach dem letzten »Karate Kid«-Film ist Jackie Chan, 71, erneut in der Rolle des Kung-Fu-Meisters zu sehen. Die Stuntszenen hat er trotz seines fortgeschrittenen Alters selbst gemacht. Und das soll dem Schauspieler zufolge auch in Zukunft so bleiben.
»Ich mache meine Stunts immer selbst. So bin ich nun mal«, sagte Chan im Interview mit dem Magazin »Haute Living« . »Das wird sich bis zu dem Tag, an dem ich in den Ruhestand gehe, nicht ändern – und das wird niemals der Fall sein.«

Chan (r.) als Altmeister Mr. Han in »Karate Kid: Legends«
Foto: Jonathan Wenk / APBehalten Sie den Überblick: Jeden Werktag gegen 18 Uhr beantworten SPIEGEL-Autorinnen und -Autoren die wichtigsten Fragen des Tages im Newsletter »Die Lage am Abend« – hintergründig, kompakt, kostenlos. Hier bestellen Sie Ihr News-Briefing als Mail.
Dabei hat das Alter für einen erfahrenen Martial-Arts-Künstler auch seine Vorteile: »Um ehrlich zu sein, wenn man es 64 Jahre lang gemacht hat, gibt es keine körperliche Vorbereitung mehr«, sagte Chan. »Alles ist in deinem Herzen und deiner Seele, es ist dein Muskelgedächtnis.«
KI als »zweischneidiges Schwert«
Modernen Hilfsmitteln wie KI steht der Altmeister skeptisch gegenüber. Echte Action könne erst durch echtes Risiko entstehen, so Chan. »In den alten Tagen war die einzige Wahl, die wir hatten, dort zu sein und zu springen – das war’s. Heute, mit den Computern, können die Schauspieler alles machen, aber man hat immer das Gefühl, dass ein Stück Realität fehlt.«
Der Fortschritt durch künstliche Intelligenz sei für ihn »ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind die Schauspieler mithilfe der Technik immer besser in der Lage, unmögliche Stunts zu vollführen, andererseits verschwimmt das Konzept der Gefahr und der Grenzen, und das Publikum verliert das Gefühl dafür.« Er wolle allerdings niemanden dazu ermutigen, sein Leben für waghalsige Stunts zu riskieren – »wie ich es getan habe«. Das sei »wirklich zu gefährlich«.
In seiner langen Karriere hat sich Chan so manch eine Blessur zugezogen. »Wir könnten drei Tage damit verbringen, nur über meine Verletzungen zu reden«, sagte er »Haute Living«. Ein Unfall am Set von »Armour of God« im Jahr 1986 brachte Chan an den Rand des Todes. Er fiel aus einem Baum und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu.
Ein Gutes hatte der Unfall: »Ich war gezwungen, mich fast ein Jahr lang auszuruhen, und Gott weiß, wie schwer dieses Jahr für mich war.« Die erzwungene Ruhe habe ihm Klarheit verschafft. »Ich habe mein Leben noch einmal unter die Lupe genommen«, so der Schauspieler. »Ich hatte das Gefühl, dass ich neben dem Filmemachen etwas mehr für die Welt tun sollte, anstatt mein Leben mit Partys zu vergeuden.«
Die Actionkomödie »Rush Hour« machte Jackie Chan zum internationalen Star. Es folgten Filme wie »Rumble in the Bronx«, »Karate Kid« und »Shanghai Noon«. Ab dem 29. Mai zeigt er seine Kampfkünste einmal mehr in »Karate Kid: Legends« auf der Kinoleinwand.