Italien: Ryanair soll 255 Millionen Euro Strafe zahlen

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Die irische Fluggesellschaft Ryanair verfolgt eine aggressive Expansionsstrategie, will gleichzeitig Billigflüge anbieten und so ihre Macht im Markt ausbauen. Italiens Wettbewerbsbehörde AGCM will Ryanair nun jedoch wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung im Umgang mit Reisebüros sanktionieren. Die Behörde habe deswegen eine Geldstrafe von 255 Millionen Euro gegen die Airline verhängt, heißt es in einer Mitteilung.

Ryanair kündigte in ⁠einer ‍Stellungnahme an, »unverzüglich Berufung gegen das absurde und unhaltbare Urteil sowie die ungerechtfertigte Geldbuße« einzulegen. Anwälte seien bereits tätig.

Kritik der Wettbewerbsbehörde

Der Vorwurf der Wettbewerbsbehörde: Die größte europäische Billigfluglinie habe es Reisebüros erschwert, ‌Ryanair-Flüge in Kombination mit Flügen anderer Fluggesellschaften oder Dienstleistungen anzubieten.

Die Strategie »zielte darauf ab, den Kauf von Ryanair-Flügen auf der Website ryanair.com durch Reisebüros zu blockieren, zu behindern oder zu erschweren« beziehungsweise »(wirtschaftlich oder technisch) zu verteuern«, teilt die Behörde weiter mit. »Diese Praktiken schränkten die Möglichkeiten von Reisebüros ein, Ryanair-Flüge zu kaufen und sie mit Flügen anderer Fluggesellschaften und/oder zusätzlichen Reise-Dienstleistungen zu kombinieren, wodurch der direkte und indirekte Wettbewerb zwischen den Reisebüros eingeschränkt wurde.« Die mutmaßlichen Vorfälle ereigneten sich demnach von ⁠April 2023 bis mindestens April 2025.

»Die marktbeherrschende Stellung ergibt sich nicht nur aus ‌dem erheblichen und weiter wachsenden ‍Marktanteil, sondern auch aus zahlreichen anderen Indikatoren«, erklären die Wettbewerbshüter. Diese Indikatoren würden dazu beitragen, Ryanair eine »erhebliche Marktmacht und die Fähigkeit zu verleihen, unabhängig von Wettbewerbern und ‍Verbrauchern zu handeln«.

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