Vertreter der radikalislamischen Hamas und der ägyptischen Regierung werden Angaben der Miliz zufolge am Samstag die stockenden Gespräche über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen wieder aufnehmen. Eine Delegation der Hamas werde in Kairo mit ägyptischen Regierungsvertretern über »Ideen für eine Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch im Gazastreifen sprechen«, sagte ein Hamas-Funktionär der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von einer Abordnung der Hamas, die sich auf den Weg nach Kairo gemacht habe.
Die USA kündigten »einen weiteren Vorstoß« bei den bisher erfolglosen Vermittlungsbemühungen an. Die USA, Ägypten und Katar versuchen seit Monaten, die Einstellung der Kämpfe zwischen der Hamas und Israel und die Rückgabe der israelischen Geiseln zu erwirken.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. 1207 Menschen wurden israelischen Angaben zufolge dabei getötet, viele weitere wurden als Geiseln verschleppt.
Krieg und Not – und jetzt auch noch der Winter
Als Reaktion geht Israel seitdem massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden laut Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bislang mehr als 44.300 Menschen getötet. Die Städe des Gazastreifens gleichen einem Trümmerfeld, die Bevölkerung leidet akute Not. Und der einsetzende Winter, der Kälte und heftigen Regen bringt, verschärft die harschen Bedingungen weiter.
Seit Beginn des Kriegs sind Uno-Angaben zufolge rund 90 Prozent der 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens vertrieben worden, viele mehrfach. Rund eine halbe Million Menschen seien derzeit akut gefährdet, da sie sich in Gebieten aufhielten, die von Überschwemmungen betroffen seien, meldet das Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA.