Isinwheel T8 im Test: Offroad-E-Scooter sind toll – dieser aber nicht

vor 6 Stunden 1

Der E-Scooter Isinwheel T8 will mit wuchtigem Design, starkem Motor und großen Reifen das Offroad-Terrain erobern. Wir haben ihn getestet – und empfehlen lieber einen anderen.

Während die meisten E-Scooter für den städtischen Asphaltdschungel konzipiert sind, sehnen sich manche Fahrer nach mehr Abenteuer. Der Isinwheel T8 verspricht genau das: Freiheit abseits befestigter Straßen. Mit seinem massiven Rahmen und den dicken Reifen erweckt er den Eindruck, als könnte er problemlos über Stock und Stein rollen.

Mit einem Preis von 709 Euro (Amazon) positioniert sich der T8 im mittleren Preissegment der Offroad-Scooter. Er tritt damit gegen etablierte Modelle wie den 100 Euro günstigeren Joyor Y8-S (Testbericht), und den 100 Euro teureren Segway Ninebot ZT3 Pro (Testbericht) an – beides E-Scooter, die in im Test deutlich besser abschneiden.

Aufbau, Optik & Verarbeitung

Der erste Eindruck des Isinwheel T8 ist durchaus positiv. Das schwarze Chassis mit den metallisch-roten Akzenten an den Federelementen sieht richtig ziemlich cool aus.

Mit seinen 26 Kilogramm ist der T8 allerdings auch ein echtes Schwergewicht. Wer ihn regelmäßig in den vierten Stock tragen muss, kann sich das Fitnessstudio-Abo sparen.

Die Verarbeitung ist zwiespältig. Der Hauptrahmen wirkt massiv und robust. Die IP54-Zertifizierung schützt vor Spritzwasser. Doch es gibt Details, die stutzig machen: Das hintere Schutzblech besteht aus billigem Plastik. Einige Elemente fühlen sich an, als würden sie harte Offroad-Ausflüge möglicherweise nicht überleben.

Immerhin: Mit einer maximalen Zuladung von 150 kg lädt der T8 auch schwerere Fahrer zum Cruisen ein. Die ausgeklappten Maße von 122,5 x 67 x 129 cm bieten genug Platz für eine komfortable Fahrposition. Zusammengeklappt schrumpft er auf 122,5 x 67 x 51,5 cm – bleibt also immer noch ein sperriger Geselle.

Isinwheel T8 Bilder

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Isinwheel T8

TechStage.de

Lenker & Display

Der Lenker des T8 liegt gut in der Hand – zumindest wenn man nicht viel größer als 186 cm ist. Das große Display in der Mitte zeigt alle wichtigen Informationen an und bleibt auch bei Sonnenlicht lesbar. Es zeigt Geschwindigkeit, Gang, Akkustand, Beleuchtung, Kilometerzähler und Blinker.

Apropos Blinker: Die integrierten Richtungsanzeiger am Lenker sind eine willkommene Sicherheitsfunktion. Ein akustisches Signal erinnert daran, den Blinker nach dem Abbiegen wieder auszuschalten.

Die Bedienelemente hingegen wirken, als hätte man bei der Qualitätskontrolle ein Auge zugedrückt. Die Knöpfe fühlen sich billig an, und einer der Taster hat überhaupt keine Funktion. Der Daumengriff für die Beschleunigung ist gewöhnungsbedürftig und kann auf längeren Fahrten ungemütlich werden. Hier wünscht man sich schnell einen ergonomischeren Ansatz.

Das Frontlicht sitzt zu tief und steht weit ab. Das Rücklicht leuchtet zwar brav, verfügt aber über keine Bremslichtfunktion. Einen Dämmerungssensor hat der T8 nicht. Vorbildlich: Isinwheel legt dem T8 eine praktische Lenkertasche bei.

Der T8 lässt sich mit der Isinwheel-App verbinden, die für iOS und Android verfügbar ist. Die App bietet Funktionen wie Autoverriegelung und die Überwachung von Fahrstatus, Geschwindigkeit, Akkustand und zurückgelegter Strecke. Klingt gut, bietet aber letztlich nur wenige Optionen und kaum Mehrwert.

Fahren

Nun zum Wichtigsten: Wie fährt sich das Offroad-Monster? Der Motor mit einer Nennleistung von 500 Watt und einer angeblichen Spitzenleistung von 1200 Watt verspricht ordentlich Schub. In der Praxis scheint die tatsächliche Spitzenleistung jedoch darunter zu liegen. Trotzdem: Der Antrieb am Hinterrad schiebt den T8 flott voran und bewältigt auch Steigungen ohne großes Murren – wenn auch nicht die vom Hersteller vollmundig versprochenen 40 % Steigung. Etwa die Hälfte davon scheint realistisch.

Isinwheel T8

Isinwheel T8 TechStage.de

Die 10-Zoll-Luftreifen bieten guten Grip und sorgen für Stabilität. Ein mitgelieferter Ersatzschlauch ist eine nette Beigabe. Das Trittbrett ist großzügig dimensioniert und nach hinten erhöht, was für einen sicheren Stand sorgt.

Die hintere Federung des T8 arbeitet wunderbar und federt Unebenheiten geschmeidig ab. Die vordere dagegen ist stur wie ein Esel – viel zu hart und ohne Möglichkeit zur einfachen Justierung. Auf Feldwegen merkt man diesen Zwiespalt deutlich, obwohl der E-Scooter insgesamt eine passable Geländetauglichkeit aufweist.

Ein Tiefpunkt ist der Klappmechanismus. Er wird nur durch einen kleinen Daumenhebel gesichert. Ein versehentliches Hängenbleiben während der Fahrt könnte dazu führen, dass die Lenkstange plötzlich einklappt – ein potenzielles Unfallrisiko. Beim Zusammenklappen verhakt sich eine Öse der Lenkstange am hinteren Teil des Trittbretts, doch dieser Haken löst sich viel zu einfach. Das Tragen des ohnehin schweren E-Scooters wird dadurch zur Geschicklichkeitsprobe.

Die Bremsanlage des T8 kombiniert vorne eine Scheibenbremse und hinten eine elektronische Bremse plus Scheibenbremse. Diese Kombination sorgt für eine zuverlässige Verzögerung mit gutem Druckpunkt. Hier hat Isinwheel nicht gespart – zum Glück, denn funktionierende Bremsen sind bei einem 26-Kilo-Gefährt keine optionale Ausstattung.

Akku

Der Akku des Isinwheel T8 hat eine Kapazität von 720 Wh (48V 15Ah). Der Hersteller verspricht damit eine Reichweite von bis zu 100 km – eine unter Idealbedingungen ermittelte Angabe, die in der Praxis kaum erreichbar ist. In der Praxis erreicht man etwa 40 bis 50 Kilometer.

Eine Besonderheit des T8: Er verfügt über Ladeanschlüsse auf beiden Seiten. Die Ladezeit beträgt 7 bis 8 Stunden.

Preis

Mit 709 Euro (Amazon) ist der Isinwheel T8 kein Schnäppchen, aber auch nicht übermäßig teuer.

Fazit

Der Isinwheel T8 hat einen kräftigen Motor, große Geländereifen, ein geräumiges Trittbrett und eine ordentliche Reichweite. Die hohe maximale Zuladung von 150 kg ist ein weiterer Pluspunkt.

Auf der Gegenseite finden sich der bedenkliche Klappmechanismus, die störrische vordere Federung, das ungünstig platzierte Frontlicht, der eigenartige Daumengriff und die teilweise wenig hochwertige Verarbeitung. Der T8 hat definitiv Raum für Verbesserungen.

Für den täglichen Pendelverkehr in der Stadt gibt es aufgrund des hohen Gewichts und der Größe bessere Alternativen. Wir empfehlen einen Blick auf den Joyor Y8-S (Testbericht), der nicht nur günstiger, sondern in weiten Teilen auch besser ist. Der Segway Ninebot ZT3 Pro (Testbericht) kostet etwas mehr, ist dafür aber auch ein echtes Offroad-Monster. Wer das Non-Plus-Ultra will, muss 250 Euro mehr investieren: Der Segway Ninebot Max G3 D (Testbericht) ist der Überflieger in fast jeder Kategorie.

Gesamten Artikel lesen