Noch ist nicht klar, ob das Uran für Atombomben oder Atomkraftwerke eingesetzt werden soll. Doch offenbar will Iran weitere Zentrifugen zur Anreicherung von Uran in seinen Anlagen in Fordow und Natans installieren. Das geht aus einem vertraulichen Bericht der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) hervor, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Der IAEA-Bericht fußt auf Informationen, die Iran der Behörde übermittelt hat.
Iran hat bereits weit über 10.000 Zentrifugen in Natans und Fordow sowie in einer oberirdischen Anlage in Natans in Betrieb. In dem Bericht werden Pläne zur Installation von 32 sogenannten Kaskaden vorgestellt, die jeweils 174 Zentrifugen umfassen. Außerdem will Iran demnach eine Kaskade mit 1152 fortschrittlichen IR-6-Zentrifugen installieren.
Keine Erwähnung findet in dem Bericht die Anreicherung von Uran auf einen Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent, was relativ nahe an der Anreicherung auf etwa 90 Prozent liegt, die für den Bau von Atombomben benötigt werden. Kurz vor der Sitzung des Gouverneursrats der 35 Mitgliedstaaten der IAEA in der vergangenen Woche hatte Iran angeboten, seinen Bestand an bis zu 60 Prozent angereichertem Uran zu begrenzen. Diplomaten zufolge war dies an die Bedingung geknüpft, dass das Gremium keine Resolution gegen Iran verabschiedet.
Obwohl die IAEA feststellte, dass Iran die Anreicherung auf diesem höchsten Niveau verlangsamte und dies als »konkreten Schritt in die richtige Richtung« bezeichnete, verabschiedete der Gouverneursrat trotzdem eine Resolution. Sie war von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten vorgeschlagen worden und enthält die Aufforderung an den Iran, die Zusammenarbeit mit der IAEA zu verbessern.