iOS und macOS 26 sind da: Diese Funktionen blockiert Apple in der EU bislang

vor 21 Stunden 1

Apple-Nutzer in der Europäischen Union können bestimmte Funktionen in iOS 26, macOS 26 und Co., die am Montagabend publiziert wurden, erst später oder womöglich gar nicht nutzen. Davor hatten Anwälte des Konzerns bereits im Juni auf einer Veranstaltung der EU-Kommission in Brüssel gewarnt. Die Interoperabilitätsvorgaben des Digital Markets Acts (DMA) könnten zu neuen Datenschutz- und Sicherheitsrisiken führen, betonte Apple dort. "Wir mussten bereits die Entscheidung treffen, die Einführung von [...] angekündigten Produkten und Funktionen für unsere Kunden in der EU zu verzögern", so der Apple-Anwalt Kyle Andeer auf dem zweiten DMA-Enforcement-Workshop. Das Unternehmen suche aber nach Wegen, diese doch noch auf den EU-Markt zu bringen.

Konkret geht es dabei um Funktionen in den Betriebssystemen iOS 26 sowie macOS 26, die schon im Juni auf einer Präsentationsfolie gezeigt wurden. Dazu gehören die für Apple Maps angekündigten Neuerungen: Der Kartendienst präsentiert künftig automatisch eine Liste mit den Orten, die der Nutzer (mit seinem iPhone) besucht hat. Und die Karten-App soll bevorzugte Pendelrouten lernen und dann eigenständig vor Staus warnen und Alternativen vorschlagen. Beide Funktionen waren bereits in der Beta-Version von iOS[ ]26 nicht verfügbar, wenn ein EU-Account verwendet wird. Für die besuchten Orte hat Apple die regionale Einschränkung bereits angekündigt: Die Funktion komme anfangs nur nach Nordamerika, Australien, Malaysia, Großbritannien und in die Schweiz.

Außerdem fehlen in der EU wohl die angekündigte Integration von iPhone-Live-Aktivitäten, die automatisch in der Mac-Menüleiste von macOS 26 erscheinen können. Dies ist offensichtlich an das schon 2024 eingeführte iPhone-Mirroring geknüpft, das Apple bislang ebenfalls nicht für EU-Nutzer freigeschaltet hat. Auch hier verwies der Konzern bei der Einführung bereits auf europäisches Wettbewerbsrecht. Unverändert bleibt die Fernwartungsfunktion aus iOS 18 in der EU gesperrt, mit der sich iPhones und iPads aus der Ferne per FaceTime steuern lassen. Das ist praktisch, um etwa Familienmitgliedern technischen Support zu geben. Schließlich hat Apple auch die Live-Übersetzung für AirPods Pro ab der zweiten Generation in der EU gesperrt. Hier teilten informierte Kreise gegenüber heise online allerdings mit, dass Apple zeitnah Abhilfe schaffen wolle – wie, bleibt unklar. Interessanterweise beherrscht die Funktion vom Start weg die deutsche Sprache (und weitere europäische Zungen).

Brüssel hatte Apple bereits haarklein vorgegeben, welche Funktionen und Schnittstellen der Konzern in seinen Betriebssystemen für andere Anbieter öffnen muss. Entsprechend sorgt der Digital Markets Act auch für neue Funktionen in iOS 26, darunter Support für den Standard Wi-Fi Aware sowie einen Weg, um erstmals eSIMs vom iPhone auf Android zu transferieren. Überhaupt soll der Wechsel zwischen den beiden großen Mobilplattformen künftig deutlich einfacher und komfortabler für Nutzer werden. Apple arbeitet dafür nach eigenen Angaben mit Google zusammen – auch der Internetriese wird vom DMA deutlich reguliert, selbst wenn dieses Thema im Gegensatz zu Apple weniger in den Medien vorkommt.

Apple verknüpft die Herkunft des Kunden stets mit dem App-Store-Konto. Ist es in einem europäischen Land beheimatet (inklusive Zahlungsmittel), wird der Nutzer für die Funktionen gesperrt. EU-Ausländer – etwa US-Bürger, die in die EU kommen –, können die Features hingegen verwenden.

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(lbe)

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