Restlos zufrieden war Alexander Blessin nicht nach dem 2:2 bei Coventry City, dabei verfestigt sich St. Paulis Stammelf immer deutlicher, dazu kehrte am Samstag auch Manolis Saliakas zurück.

Wieder am Ball: St. Paulis Schienenspieler Manolis Saliakas. IMAGO/HMB-Media
Das Comeback des Griechen war der positivste Aspekt des Wochenend-Trips auf die Insel. Seit Vorbereitungsbeginn hatte der rechte Schienenspieler wegen Schambeinproblemen pausiert, im Trainingslager in Österreich zunächst das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, dann aber noch einmal kürzertreten müssen. Beim englischen Zweitligisten nun kam Manolis Saliakas nach 62 Minuten ins Spiel - und hat noch drei Wochen bis zum Bundesligastart Zeit, seinen Rückstand aufzuholen. Klar ist: Obwohl Blessin Platzhalter und Neuling Arkadiusz Pyrka lobt, bleibt ein fitter Saliakas bei ihm ein Eckpfeiler: "Natürlich hat Manos für uns einen Mehrwert."
Blessins Startelf kristallisiert sich deutlich heraus
Erkämpft sich Saliakas seinen Platz auf der rechten Außenbahn zurück, steht Blessins Startelf nahezu. Auch am Samstag lieferte der 52-Jährige wieder deutliche Hinweise, dass er in der Dreierkette mit Eric Smith plant. Der Schwede hatte seit dem Frühjahr zwar vermehrt auf der Doppelsechs agiert, dort aber kristallisieren sich James Sands und Neuling Joel Chima Fujita als mögliches neues Prunkstück heraus.
Ebenfalls immer klarer wird das Bild in der Offensive. Blessin ließ St. Pauli erneut im 3-4-3 spielen, also mit Andreas Hountondji als klarem Mittelstürmer, der nach seinem wahren Feuerwerk an Tiefenläufen gegen Nizza (2:2) dieses Mal auch traf. An seiner Seite in den Vordergrund gespielt hat sich neben Mathias Pereira Lage für viele überraschend Oladapo Afolayan. Der Brite war nach seiner Trainerkritik im Anschluss an das Saisonfinale mit einer Bürde in die Vorbereitung gestartet. Blessin hatte klare Signale des Stürmers erwartet und diese ganz offensichtlich vernommen - in den jüngsten vier Härtetests gegen Silkeborg (4:1), Karlsruhe (6:1), Nizza und am Samstag startete er immer.
Restlos zufrieden gab sich Blessin nach dem 2:2 beim englischen Zweitligisten dennoch nicht. "Man sieht, dass wir schon noch etwas zu tun haben." Vor allem im Hinblick auf die Spritzigkeit. "Nach 20 Minuten hat die Sprintfähigkeit nachgelassen und wir haben keinen Zugriff mehr bekommen. Uns fehlen noch zwei Wochen Spritzigkeit."
In Coventry hatte Blessin mit einer Umstellung auf eine Viererkette auf das Problem der fehlenden Frische reagiert. "Dadurch haben wir einen Spieler nach vorn geschoben, um wieder ein bisschen mehr Druck drauf zu bekommen." Grundsätzlich aber, das zeigte seine Startaufstellung, sieht er seine Mannschaft im 3-4-3 am besten ausgerichtet. Und setzt darauf, dass auch Saliakas die ausstehenden Wochen bis zum Ligastart gegen Dortmund nutzt.
Sebastian Wolff