Auf Platz zwei der Liste, die die Hilfsorganisation am Dienstag veröffentlichte, stehen der Gazastreifen und das Westjordanland, auf Platz drei der Südsudan.
Der Krieg im Sudan stecke in einem brutalen Patt fest – ohne erkennbare Aussicht auf Deeskalation, heißt es in dem Bericht über die Krisenstaaten. Während Belagerungen ganze Städte von humanitärer Hilfe abschneiden, könnten die weiteren Eskalationen zwischen den Kriegsparteien RSF und SAF die Gewalt auf weitere Regionen innerhalb des Landes ausweiten. Millionen Menschen seien extremer Gewalt, Hunger und Krankheit ausgeliefert.
Die Vereinten Nationen bezeichnen den seit April 2023 andauernden Krieg im Sudan ebenfalls als größte humanitäre Krise der Welt. Zwölf Millionen Menschen sind durch die Kämpfe vertrieben worden, jeder zweite Einwohner von Hunger bedroht. Gleichzeitig erfährt die Lage im Sudan deutlich weniger internationale Aufmerksamkeit als etwa die Situation im Gazastreifen.
»Noch nie waren so viele Menschen unverschuldet auf humanitäre Hilfe angewiesen – und gleichzeitig werden die internationalen Systeme, die ihre Unterstützung garantieren sollen, wegen gegenläufiger politischer Prioritäten abgebaut«, sagte Lena Görgen, die Landesvertreterin von IRC Deutschland. »Geberstaaten ziehen sich aus der finanziellen und politischen Verantwortung zurück, Profitinteressen befeuern Konflikte und Völkerrechtsverstöße bleiben vermehrt straflos.«
Deutschlands Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit als globaler Akteur hänge davon ab, wie entschlossen internationale Normen verteidigt und humanitäre Prinzipien beschützt werden, betonte Görgen. Ob die internationale Ordnung gestärkt werde oder weiter zerfalle, hänge auch vom entschlossenen Handeln der Bundesregierung als humanitäre Akteurin ab.

vor 5 Stunden
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