Erstmals seit einem halben Jahr hat sich die Exportstimmung der Industrie verbessert. Grund ist laut Experten unter anderem der Wahlsieg von Donald Trump.
26. November 2024, 9:49 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, iyf
Die Exporterwartungen der deutschen Industrie haben sich erstmals seit einem halben Jahr verbessert. Das teilte das ifo-Institut mit. Das entsprechende Barometer stieg demnach im November auf minus 5,9 Punkte von minus 6,5 Punkten im Oktober. Ein erwarteter Negativ-Effekt der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten blieb somit zunächst aus. Die USA sind der größte Abnehmer deutscher Exporte. Trump hatte im Wahlkampf auch hohe Zölle auf Waren aus der Europäischen Union angekündigt.
"Die Unternehmen sind verunsichert, warten aber noch ab, welche Handelspolitik Trump letztendlich umsetzen wird", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Zudem hat der Dollar nach der Wahl kräftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren können." Viele Experten gehen davon aus, dass die deutschen Lieferungen in die USA in den kommenden Monaten zunächst steigen könnten. US-Unternehmen könnten versuchen, vor der möglichen Einführung von Zöllen noch Waren zu ordern, bevor diese durch die Zölle dann teurer werden.
Generell geht die Industrie derzeit eher von einer schwachen Entwicklung des Auslandsgeschäfts aus, teilte das Ifo-Institut mit. Am stärksten ist weiterhin die Metallindustrie betroffen, wo deutliche Rückgänge beim Export erwartet werden. Auch in der Automobilbranche rechnen die Unternehmen mit einer Verringerung, aber nicht mehr so stark wie noch im Vormonat.
"Im Maschinenbau gibt es seit Monaten eine leicht negative Tendenz", konstatierte die Umfrage. In der chemischen Industrie gleichen sich positive und negative Aussichten nahezu aus. Die Hersteller von Nahrungsmitteln und Getränken stehen derzeit am besten da, da sie steigende Ausfuhren erwarten.