Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz für ihre Wirtschaftspolitik kritisiert. »Leider wird alles, was schwierig ist, auf die lange Bank geschoben. Das wird auf Dauer nicht gut gehen«, sagte Fuest der »Süddeutschen Zeitung« . Der Kanzler gehe den großen Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik aus dem Weg.
»Alles mit Geld zuschütten, dafür braucht es nicht viel Mut«
Die Regierung versuche, vieles mit finanziellen Mitteln zu lösen. »Alles mit Geld zuschütten, dafür braucht es nicht viel Mut«, sagte Fuest. Die Politik verschärfe die Probleme für den privaten Sektor eher noch, anstatt sie zu lösen. Als Beispiele nannte er die Rentenpolitik sowie mögliche Steuer- und Abgabenerhöhungen. »Am Ende könnte Deutschland in eine Phase der Dauerstagnation eintreten.«
Bereits Mitte Dezember hatte Fuest festgestellt: »Die Unternehmen blicken pessimistischer auf das erste Halbjahr 2026.« Anlass für diesen Kommentar war das Ergebnis der Umfrage zum Ifo-Geschäftsklima. »Das Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung«, so Fuest.
Eingetrübte Erwartungen
Im Dezember fiel das Ifo-Geschäftsklima um 0,4 Punkte auf 87,6 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem leichten Anstieg auf 88,2 Punkte gerechnet. Der Erwartungsindikator trübte sich merklich ein. Er sank um 0,8 Punkte auf 89,7 Punkte. Der Indikator zur aktuellen Lage blieb hingegen unverändert bei 85,6 Punkte. Das Ifo-Institut befragt monatlich 9000 Unternehmen.

vor 2 Stunden
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