"Ich will nicht jammern": Augsburgs U 23 zwischen Talente-Flut und Punkte-Dürre

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Vier Spiele, null Punkte: Die U 23 des FC Augsburg steckt zum Saisonstart tief in der Krise. Unter Neu-Coach Markus Feulner wartet der Bundesliga-Nachwuchs immer noch auf ein Erfolgserlebnis. Verletzungen, viele Umstellungen und ein junges Team prägen den schwierigen Auftakt in der Regionalliga Bayern.

Markus Feulner und der FC Augsburg haben in der Regionalliga Bayern einen Fehlstart hingelegt.

Markus Feulner und der FC Augsburg haben in der Regionalliga Bayern einen Fehlstart hingelegt. IMAGO/Zink

Markus Feulner macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Seit Beginn der neuen Saison trainiert der ehemalige Profi die U 23 des FC Augsburg in der Regionalliga Bayern. Doch auch nach vier Spieltagen ist das älteste Nachwuchsteam des Bundesligisten noch ohne Punktgewinn und ziert mit dem ebenfalls punktlosen Lokalrivalen TSV Schwaben das Ende der Tabelle.

Saisonübergreifend wartet die zweite Mannschaft des FCA sogar schon seit acht Spielen auf einen Sieg. Ein mageres Pünktchen wurde in diesem Zeitraum gewonnen. Mit solch einem Tief war nicht zu rechnen. "Wir wussten schon, dass auf unsere junge Mannschaft eine schwierige Spielzeit wartet, doch dass es so schwer werden wird, damit haben wir nicht gerechnet", sagte der ehemalige Bundesligaprofi und A-Lizenz Inhaber. "Natürlich hatten wir mit den Bayern, Wacker Burghausen, Unterhaching und dem 1. FC Nürnberg ein schwieriges Auftaktprogramm." Eine Ausrede für den schwachen Start soll das jedoch nicht sein.

Feulner fordert, dass sich seine Mannschaft schnell an die Härte in der bayerischen Königsklasse gewöhnt. Auch in puncto Konzentration sieht der 43-Jährige noch klare Defizite: "Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit müssen auch in der Nachspielzeit noch vorhanden sein."

Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit müssen auch in der Nachspielzeit noch vorhanden sein.

Der 43-jährige Coach, der als ehemaliger Bundesligaprofi mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft feiern durfte und von seinen Assistenten Dominik Reinhardt und Martin Weng unterstützt wird, gilt als akribischer und sehr fleißiger Arbeiter. Harte Arbeit erwartet er natürlich auch von seinen Spielern.

Wie üblich bei einer Profireserve rückte fast eine komplette Mannschaft aus dem A-Jugendbereich nach: Fynn Heinze, Kerim Yaman, Noah George, Lorenz Rachinger, Louis Stegmiller, Jonas Ruf und David Dreo durften in der vergangenen Saison schon bei der U 23 reinschnuppern. Die sieben Spieler des Jahrgangs 2006 sind nun fester Bestandteil des Regionalliga-Teams.

Mit Franz Bleicher, Mauro Hämmerle und Kevin Nana Motowilczuk sollen auch drei Nachwuchsakteure des Jahrgangs 2007 im Idealfall so schnell wie möglich an den Männerfußball herangeführt werden. Zudem wird Florian Hangl, der ebenfalls noch in der U 19 auflaufen dürfte, die Möglichkeit bekommen, sich für die U 23 zu empfehlen.

Mehr Konkurrenzkampf

Die lange angeschlagenen David Lichtensteiger, Dominik Lindermeir und Nick Rasoulinia trainieren seit geraumer Zeit wieder mit dem Team. Von der zweiten Mannschaft von Sturm Graz kam der 17-jährige Oliver Sorg zum FCA. Feulner hofft zudem, dass er bald auf die angeschlagenen Moritz Kaube, Kristijan Taseski, Kerim Yaman und Lukas Aigner zurückgreifen kann, damit sich der Konkurrenzkampf wieder verschärft. Feulner: "Ich will ja nicht jammern, aber ihre Qualität fehlt uns."

Bei der 1:2-Niederlage am vergangenen Wochenende beim 1. FC Nürnberg II stand der 20-Jährige Aiman Dardari, der Anfang des Jahres von Mainz 05 gekommen war, in der Anfangsformation. Dardari wurde inzwischen mit einem Profivertrag ausgestattet. In der vergangenen Woche wurde FCA-Nachwuchschef Claus Schromm nochmals auf dem Transfermarkt tätig. Vom Südwest-Regionalligisten SGV Freiberg verpflichtete er Offensivakteur Aris Malaj (19), vom VfL Wolfsburg kam David Leal Costa (19) in die Fuggerstadt. Ein weiterer Neuzugang soll noch folgen und damit den Kader auch verbreitern.

Trotz der Pleitenserie, im Augsburger Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) an der Donauwörther Straße hängt der Haussegen nicht schief. Feulner ist sich sicher: "Ich kann in aller Ruhe arbeiten."

Herbert Schmoll

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