Viererkette als Ausweg? Was das für Knoche bedeuten würde

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Der 1. FC Nürnberg bekommt am Freitagabend die nächste Chance, seine Negativserie zu beenden. Mit oder ohne Robin Knoche?

Startet der Kapitän des 1. FC Nürnberg am Freitag? Miroslav Klose deutete zumindest eine Entscheidung an.

Startet der Kapitän des 1. FC Nürnberg am Freitag? Miroslav Klose deutete zumindest eine Entscheidung an. IMAGO/Nordphoto

Den Club-Kapitän erreichte in der vergangenen Woche reichlich Kritik. In Illertissen wirkte Knoche als Abwehrchef überfordert - einmal mehr zeigte sich sein Tempodefizit. Nicht nur der 33-Jährige, sondern die gesamte Mannschaft lieferte im ersten Durchgang eine desolate Leistung beim Viertligisten ab.

Dass es nach der Pause deutlich besser lief, war definitiv ein Hoffnungsschimmer für Trainer Miroslav Klose. Für Knoche persönlich vielmehr eine bittere Erkenntnis. Denn der Ex-Berliner wirkte im zweiten Abschnitt nicht mehr mit und wurde stattdessen zum Leittragenden der Umstellung von der Dreier- auf eine Viererkette.

Viererkette ist "durchaus eine Lösung"

Womit sich die Frage stellt, wie es der FCN beim kommenden Auswärtsspiel in Münster (Freitag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) angeht. Klose und sein Stab machen sich ernsthafte Gedanken über die Viererkette als Modell von Beginn an. Dort wäre Luka Lochoshvili als Linksfuß gesetzt, daneben wäre eigentlich Fabio Gruber der größere Sicherheitsfaktor.

Wegen Knoches Tempodefizit stellte der FCN in der Vorsaison auf Dreierkette um. Doch genau diese Lösung wirkt für das Team aktuell eher wie eine Bremse. Dass die Nürnberger am Freitag ihr System umstellen werden, scheint zumindest sehr wahrscheinlich: "Das ist durchaus eine Lösung für uns", bestätigte Klose am Donnerstag auf der Pressekonferenz.

Kloses Barcelona-Vergleich

Mit welchem Personal ist derweil noch offen. Klose jedenfalls deutet an, dass sich eine Systemumstellung und ein Startelf-Einsatz von Knoche keinesfalls gegenseitig ausschließen müssen. "Viele Mannschaften gehen mit gutem Beispiel voran - Barcelona und da könnte ich noch andere aufzählen. Da sind Spieler, die jetzt nicht wirklich die Geschwindigkeit mitbringen, aber dafür Erfahrung, die besten Innenverteidiger. Robin kann genauso Viererkette spielen." Spielt Knoche jedoch auch im neuen System, geht Klose ein bewusstes Risiko ein.

Im Mittelfeld steht Caspar Jander vor seinem Startelf-Comeback, davor kehrt Julian Justvan nach einem grippalen Infekt zurück in die Anfangsformation. Zugang und Mittelstürmer Mohamed Ali Zoma hat derweil auch schon Eindruck hinterlassen und sitzt mit im Bus nach Münster. "Mo - so nennen wir ihn - ist sehr agil", schwärmt Klose. Der 21-jährige Italiener bringt Abschluss, Tempo und Spielwitz mit - genau das, was dem Club in der Offensive zuletzt fehlte. Zwar kommt ein Startelf-Einsatz zu früh, von der Bank könnte der aus Italiens 3. Liga gekommene Angreifer aber weiterhelfen.

Bessere Karten bei Becker

Apropos Hilfe: Auf der Suche nach einem neuen Achter beschäftigt sich der 1. FC Nürnberg weiterhin neben Marius Wörl auch mit Finn Ole Becker von der TSG Hoffenheim. Während Wörl zu einem Wechsel nach Bielefeld tendiert, soll der FCN beim 25-jährigen Becker bessere Karten haben - für den es ebenfalls andere Interessenten gibt. Auch für den gebürtigen Elmshorner würde eine Ablöse von bis zu zwei Millionen Euro fällig werden.

Benedikt Hoffmann

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