Hunger- und Flüchtlingskrise: Mindestens 63 Menschen verhungern in belagerter sudanesischer Stadt

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Seit 2024 belagert die RSF-Miliz die sudanesische Stadt Al-Faschir. Durch fehlende Hilfslieferungen starben zuletzt mindestens 63 Menschen an Mangelernährung.

10. August 2025, 22:04 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP,

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 Vertriebene Sudanesen stehen am 28. Juli 2025 bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt Khartum Schlange, um humanitäre Hilfe zu erhalten.
Vertriebene Sudanesen stehen am 28. Juli 2025 bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt Khartum Schlange, um humanitäre Hilfe zu erhalten. © - /​ Kontributor/​AFP/​Getty Images

Innerhalb einer Woche sind in der belagerten Stadt Al-Faschir, die in der sudanesischen Krisenregion Darfur liegt, mindestens 63 Menschen verhungert. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Frauen und Kinder, wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums des Bundesstaates Nord-Darfur mitteilte. Die Zählung der Toten beschränkt sich auf Menschen, die in Krankenhäusern an Mangelernährung gestorben sind. Womöglich ist die Zahl der Toten also noch höher, da Familien ihre Angehörigen häufig beerdigen, ohne zuvor ärztliche Hilfe in Anspruch genommen zu haben.

Im Sudan herrscht ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Der Norden und Osten des Landes sind weitestgehend unter Kontrolle der Militärregierung. Die RSF hingegen kontrolliert große Gebiete im Süden und nahezu die gesamte Region Darfur.

Al-Faschir ist die letzte größere Stadt in Darfur, die noch von der Armee kontrolliert wird. Kämpfer der RSF-Miliz belagern die Stadt jedoch seit Mai 2024. Dadurch sind die Menschen nahezu vollständig von Hilfslieferungen abgeschnitten. Nach Einschätzung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) droht deshalb Tausenden von ihnen der Hungertod.

Der Konflikt im Sudan hat eine der größten Hungers- und Flüchtlingskrisen der Welt ausgelöst. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden in den vergangenen zwei Jahren Zehntausende Menschen getötet und mehr als 14 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben.

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