Humanitäre Tradition: Was geht uns das an?

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Die Schweiz rühmt sich ihrer humanitären Tradition. Nun aber will sie ausgerechnet bei der Entwicklungszusammenarbeit sparen.

Aus der ZEIT Nr. 49/2024 Aktualisiert am 26. November 2024, 9:39 Uhr

 Sri Lanka nach der Tsunamikatastrophe an Weihnachten 2004
Entwicklungshilfe ist heute viel mehr, als Matratzen zu verteilen: Sri Lanka nach der Tsunamikatastrophe an Weihnachten 2004 © Steffen Schmidt/​pa/​dpa

Nach zwanzig Minuten, ganz zum Schluss und etwas verdruckst, stellt der junge Moderator des hauseigenen Podcasts die Frage dann doch noch: "Why care?" Warum sollten wir uns kümmern, was geht es uns an, was dort draußen in der Welt passiert? Eben hatte Patricia Danzi, Chefin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und damit oberste Schweizer Entwicklungshelferin mit 450 Mitarbeitern und einem Budget von zwei Milliarden Franken, einfühlsam und eindrücklich von ihren Reisen in den Sudan und an die Grenze zum Gazastreifen berichtet. Sie erzählte, dass es sie, die jahrelang beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz gearbeitet hat, noch immer mitnimmt, wenn ihr Menschen davon berichten, wie sie Hals über Kopf ihr Haus, ihre Heimat verlassen müssen und versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen. Doch ihre Antwort auf die Frage "Why care?", immerhin der Titel des Podcasts und damit eher ein Appell, die klingt etwas schwammig: "Wir sind Menschen, und deswegen ist Menschlichkeit jedermanns und -fraus Sache."

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