HSV: Poulsen droht die nächste Pause

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Nur ein Punkt, null Tore und überhaupt erst vier Chancen in drei Partien - der Hamburger SV hat vor dem richtungsweisenden Duell gegen Heidenheim reichlich Bedarf für Veränderungen, vor allem in der Offensive. Doch der Handlungsspielraum von Merlin Polzin ist begrenzt.

 Yussuf Poulsen.

Für das Spiel gegen Heidenheim fraglich: Yussuf Poulsen. IMAGO/Susanne Hübner

Der Regen und die Sturmböen zum Start in die neue Trainingswoche wirkten wie Vorboten für einen stürmischen Herbst. Um genau diesen am kommenden Samstag abzuwenden, braucht der HSV vor allem im letzten Drittel mehr Lösungen. Doch insbesondere hinter Hoffnungsträger und Kapitän Yussuf Poulsen steht ein dickes Fragezeichen. Schon wieder.

Dompé ist zurück und ein Startelf-Kandidat

Der 31-jährige Däne hatte während der Länderspielpause im Test gegen Hannover 96 (1:3) nach wochenlangem Aufbau endlich von Anfang an spielen können und Polzin danach erklärt, er freue sich vor allem, "dass Yussi 60 Minuten Spielzeit sammeln konnte". In der zweiten Hälfte der Länderspielpause wurde der seit zwei Jahren immer wieder von muskulären Problemen geplagte Angreifer dann wieder dosiert belastet, zur Partie nach München (0:5) reiste er lediglich als moralische Unterstützung mit.

Als Polzin am Dienstag nach einem freien Tag in die neue Woche startete, waren die Blicke dementsprechend auf Poulsen gerichtet. Doch der trainierte nicht mit den Kollegen, sondern, wie Verteidiger Jordan Torunarigha (Achillessehnenprobleme) individuell mit Reha-Trainer Sebastian Capel. Das deutet nicht auf einen Einsatz gegen Heidenheim hin und bedeutet den nächsten Rückschlag für den HSV und den mit großen Hoffnungen verpflichteten Angreifer. Denn dessen Krankenakte füllt sich auch in Hamburg bereits.

Nach seiner Verpflichtung Mitte Juli startete er nach auskurierter Muskelblessur zunächst mit einem Aufbauprogramm, über das er mühsam an den Kader herangeführt wurde. Während des zweiten Trainingslagers auf Mallorca zwang ihn eine Oberschenkelzerrung zu einer Pause, er verpasste den Pflichtspielauftakt im Pokal in Pirmasens (2:1 nach Verlängerung), in den ersten Ligaspielen in Mönchengladbach (0:0) und gegen St. Pauli (0:2) reichte es immerhin zu Joker-Einsätzen. Spätestens gegen Heidenheim, so war die Hoffnung des Trainerteams, sollte Poulsen bereit für die Startelf sein, stattdessen macht er seit den Tagen vor München in der Trainingssteuerung wieder einen Schritt zurück.

Wie also formiert der Trainer seinen Angriff gegen die Heidenheimer? In der Mitte ist Ransford Königsdörffer seit Vorbereitungsbeginn weit von seiner Form aus der Aufstiegssaison entfernt. Wenn Poulsen ausfällt, könnte sich somit eine Startelf-Chance für Robert Glatzel ergeben. Auf der linken Außenbahn drängt Jean-Luc Dompé zurück in die Anfangsformation. Dienstag war er komplett im Mannschaftstraining, ging beim elf gegen elf lediglich etwas eher als die Kollegen in die Kabine. Deutlich vor dem Franzosen hatte Fabio Vieira den Platz verlassen, allerdings nur aus Gründen der Belastungssteuerung. Die Arsenal-Leihgabe soll am Samstag von der rechten Offensiv-Position aus Teil der Problemlösung sein.

Sebastian Wolff

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