Der Start in die neue Trainingswoche unter Interimslösung Merlin Polzin begann für die HSV-Profis mit einer kurzen Ansprache von Sportvorstand Stefan Kuntz - und ohne Moritz Heyer und Levin Öztunali. Das Duo trainiert ab sofort bei der Regionalliga-Mannschaft.
Die Degradierung von HSV-Profi Moritz Heyer kommt überraschend. IMAGO/Eibner
Als Polzin gemeinsam mit seinem Assistenten, dem bisherigen Chef der U 21, Loic Favé, am Dienstagnachmittag den Trainingsplatz im Volkspark betrat, waren Heyer und Öztunali, wie schon zuvor bei den Worten von Kuntz in der Kabine nicht mehr mit dabei.
Klar ist: Die Entscheidung traf nicht allein der Interimstrainer. Schon in den Tagen zuvor wurde beiden, wie auch Anssi Suhonen und Nicolas Oliveira, mitgeteilt, dass ihre Perspektiven im Profikader über die Winterpause hinaus begrenzt sind. Mit dem Schritt, sie nun unmittelbar nach der Freistellung von Steffen Baumgart zur Reserve zu schicken, wird der Druck, im Januar-Transferfenster zu wechseln, erhöht.
Degradierung von Heyer kommt durchaus überraschend
Und während dieser Schritt für Uwe Seelers Enkel Öztunali, vor eineinhalb Jahren von Ex-Sportvorstand Jonas Boldt mit großen Erwartungen "heimgeholt" und seitdem ohne Torbeteiligung, besonders schmerzhaft ist, kommt die Degradierung von Heyer durchaus überraschend. Der 29-Jährige hatte im vorletzten Heimspiel gegen Nürnberg (1:1) noch zur Startelf gehört, ist vielseitig und verfügt über Spielintelligenz. Die Perspektive des Ex-Osnabrückers hatte sich zwar schon unter Tim Walter verschlechtert, angesichts seines Profils ist der klare Schnitt vor der Inthronisierung des neuen Trainers aber zumindest ein ungewöhnlicher Zeitpunkt.
Ebenfalls auf dem Trainingsplatz fehlte am Dienstagnachmittag Athletiktrainer Daniel Müssig. Der 42-Jährige, seit 2015 beim HSV, ist vorerst nicht mehr Teil des Trainerteams. Endgültig soll über seine Zukunft jedoch erst befunden werden, wenn der neue Chef gefunden ist.
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Ab sofort hat Polzin, wie schon im Februar dieses Jahres, das Sagen. Wie lange der 34-jährige gebürtige Hamburger in der Verantwortung steht, hängt auch vom Verlauf von Kuntz' Suche ab.
Offen ist auch, ob Polzin am Sonntag beim Karlsruher SC auf Jonas Meffert setzen kann. Der Mittelfeldstratege hatte sich in der vergangenen Woche eine Bänder- und Kapselverletzung im linken Arm zugezogen, gegen Schalke (2:2) dann dennoch gespielt. Nach einem Sturz musste er vorzeitig raus und fehlte auch bei der ersten Einheit dieser Woche weitgehend. Meffert ging kurz mit der Mannschaft auf den Platz, arbeitete dann im Inneren des Volksparkstadions separat. Der Fahrplan sieht vor, bei ihm von Tag zu Tag entscheiden, ob und wann er einsteigt und ob er für Karlsruhe zur Verfügung steht.
Sebastian Wolff