HSV: Deshalb spielt keiner von den drei Winter-Neulingen

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Beim 2:4 gegen Eintracht Braunschweig gehörte keiner der drei Winter-Neuling zum Hamburger Kader, die Gründe dafür sind unterschiedlich. Und grundverschieden sind auch die Perspektiven von Alexander Rössing-Lelesiit (18), Aboubaka Soumahoro (20) und Adedire Mebude (20) - Letzterer ist ohne Perspektive.

 HSV-Youngster Alexander Rössing-Lelesiit.

Im "kleinen Derby" in der Regionalliga gegen St. Pauli II statt in der 2. Liga im Einsatz: HSV-Youngster Alexander Rössing-Lelesiit. IMAGO/Hanno Bode

Verteidiger Aboubaka Soumahoro absolvierte am Mittwochvormittag gemeinsam mit Nicolas Oliveira eine individuelle Einheit, während die Kollegen ihr Mannschaftstraining bestritten. Am Tag nach seiner Verpflichtung hatte sich der 20-jährige Franzose bei seiner ersten Einheit einen Sehneneinriss am Oberschenkel zugezogen, ist seitdem im Krankenstand, steigert sein Pensum dieser Tage aber. Die große Hoffnung ist, dass der Zugang von Paris FC in dieser Spielzeit noch den Sprung in den Kader schafft, um erste Gehversuche in Hamburg zu starten. Klar ist: Anders als die beiden Flügelstürmer wurde er von den Bossen für zwei Millionen Euro mit der Aussicht verpflichtet, eine Soforthilfe sein zu können.

Mebude und Rössing-Lelesiit fehlt noch die nötige Härte

Leihgabe Adedire Mebude kam in erster Linie als Reaktion auf den Syndesmoseriss von Rechtsaußen Bakery Jatta, Youngster Alexander Rössing-Lelesiit als Versprechen für die Zukunft. Die Bilanzen: Der Schotte aus Westerlo hat vier Einsätze und davon einen von Beginn an, das Juwel aus Norwegen wurde einmal eingewechselt. Dass sie zuletzt im Aufgebot fehlten, begründet Merlin Polzin in erster Linie zwar damit, "dass wir einen Verteidiger mehr nominieren wollten, weil Dennis Hadzikadunic nicht bei 100 Prozent war."

Der Coach verhehlt aber auch bei beiden nicht, dass ihnen noch Härte fehlt. Und das wird insbesondere bei Mebude Auswirkungen haben.  Die Zeit des Talents war trotz einer vereinbarten Kaufoption zunächst bis zum Sommer begrenzt, wirklich nutzen konnte er sie nicht. "Er hat seine Offensivqualitäten in Ansätzen gezeigt, aber es geht für uns auf der Position auch um Zweikampfverhalten in der Defensive", sagt Polzin. "Das brauchen wir für unser Spiel, da muss er zulegen." Er attestiert Mebude Trainingsleistungen auf "hohem Niveau" und erklärt: "Er ist jede Woche ein Kandidat für den Kader." Aber: Das ist für eine Weiterbeschäftigung nicht ausreichend.

Rössing-Lelesiit kam zuletzt zwei Mal bei der Reserve in der Regionalliga Nord zum Einsatz. Ob es im Aufstiegs-Finale zu mehr reicht, erscheint fraglich angesichts des Trainers Einschätzung. "Es ist eine große Freude, Alex im Training zu sehen. Er hat ein Riesen-Potenzial", sagt Polzin zwar, bremst aber gleichzeitig: "Er muss gewisse Schritte im Herrenfußball noch gehen. Gerade im Hinblick auf Zweikämpfe."

Unruhig werden die Verantwortlichen wegen der bisherigen Bilanzen ihrer Winter-Transfers nicht, denn: Ursprünglich hatten Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa gar nicht vor, den Kader im Januar zu verändern, reagierten dann aber auf Verletzungen mit einer Absicherung (Mebude) und zwei Perspektivspielern. Das bedeutet aber auch: Ab der ersten gemeinsamen Vorbereitung im kommenden Sommer sollen sich die Einsatz-Perspektiven von Soumahoro und Rössing-Lelesiit, zusammen immerhin fünf Millionen Euro teuer, verbessern.

Sebastian Wolff

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