Homburg auf Versöhnungskurs mit den Fans: Saarbrücken-Spiel als Gradmesser

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In der Regionalliga Südwest sammelt der FC 08 Homburg seit einigen Wochen wieder massig Punkte. Doch einige Fans sind noch immer verstimmt, weswegen das baldige Landespokal-Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücken besonders wichtig werden dürfte.

 Trainer Roland Seitz fungiert in Homburg ab sofort auch als Sportlicher Leiter.

Alles läuft über ihn: Trainer Roland Seitz fungiert in Homburg ab sofort auch als Sportlicher Leiter. IMAGO/Fussball-News Saarland

Wenn der FC Homburg an diesem Freitag um 19 Uhr den Tabellendritten SGV Freiberg Fußball empfängt, dürfte es trotz des jüngsten sportlichen Aufwärtstrends und dem Vorrücken auf Rang 7 wieder einmal relativ ruhig im Waldstadion werden, da einige Fans wohl frustriert fernbleiben werden. Noch immer ist bei weiten Teilen der Homburger Anhänger die Beurlaubung des Sportlichen Leiters Dieter Gerstung das große Thema. Die Vereinsverantwortlichen hatten dem zwischenzeitlich neuen starken Mann bei den Saarpfälzern neben zwischenmenschlichen Differenzen auch den sportlichen Abwärtstrend in der Zeit zwischen Gerstungs Verpflichtung und dessen Abschied angekreidet.

Viele Fans sind allerdings weiterhin der Meinung, dass Gerstung trotz einiger Zu- und Abgänge in der Winterpause noch gar keinen richtigen Einfluss auf die Geschehnisse in der aktuellen Runde hatte. Und dass er Spieler scheinbar verbal etwas härter angegangen haben soll, sei aufgrund der mageren sportlichen Leistungen auch durchaus verständlich gewesen.

Trainer Roland Seitz scheint jedenfalls in den vergangenen Wochen an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Er hat die Mannschaft nach der zuvor enttäuschend verlaufenen Saison in die Pflicht genommen und jedem Spieler klar verdeutlicht, dass ein Verbleib beim FC Homburg nur dann möglich ist, wenn konstant die bestmögliche Leistung abgerufen wird. Die letzte Homburger Niederlage in einem Pflichtspiel hatte es am 9. März beim 2:3 beim SC Freiburg II gegeben. Zu welch insgesamt guten Leistungen die Seitz-Elf in der Lage sein kann, unterstrichen vor allem die beiden jüngsten Siege daheim gegen Kickers Offenbach (5:1) sowie beim FSV Frankfurt (3:0).

Wiedersehen mit Freiberg

Nun kommt es also am Freitag zum Wiedersehen von Seitz mit seiner vorherigen Liebe SGV Freiberg. Der 60-Jährige hat nach seiner jüngst bekannt gegebener Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter nun das komplette sportliche Handeln aktiv in der Hand. Nun steht Seitz nicht nur als Trainer an der Außenlinie, sondern ist auch in Sachen Kaderplanung, Spielertransfers sowie der strategischen Ausrichtung der Regionalliga-Mannschaft der neue starke Mann. "Wir wollen in der Liga noch so erfolgreich wie möglich die Saison beenden und haben mit dem Gewinn des Saarlandpokals noch ein ganz großes Ziel vor Augen", betont Seitz - für den die anstehende Partie gegen Freiberg "eine ganz besondere" sei.

Der 60-Jährige weiß ganz genau: Sollte der Trainer Seitz im Hinblick auf die kommende Saison mit Transferwünschen auf den Sportlichen Leiter Seitz zukommen, muss die Geldbörse des Vereins bestmöglich gefüllt sein - und dazu würde der Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde wesentlich beitragen. Das Saarlandpokal-Halbfinalspiel gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken findet am Dienstag, 6. Mai, um 19 Uhr im Waldstadion statt.

Bis dahin müssen Seitz und seine Spieler versuchen, in der Liga durch weiterhin gute Leistungen daheim gegen Freiberg und anschließend bei der TSG Hoffenheim II die Fans wieder ins gemeinsame Boot zu holen. Sehr viel wird gegen Saarbrücken davon abhängen, ob in diesem Derby aller Derbys im Saarland die Homburger Anhänger wieder mit aller Macht hinter ihrer Mannschaft stehen werden.

Stefan Holzhauser

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