Den VfB Stuttgart um Trainer Sebastian Hoeneß erwartet bei Roter Stern Belgrad am Mittwoch eine äußerst heiße Atmosphäre. Mit Angelo Stiller meldet sich der Taktgeber der Schwaben wieder fit.
VfB-Coach Sebastian Hoeneß warf vor dem Spiel in Belgrad den Rechenschieber an. IMAGO/Starsport
Fast auf den Tag genau vor vier Jahren, am 3. Dezember 2020, war Hoeneß als Trainer der TSG Hoffenheim im Stadion Rajko Mitic, dem "Marakana Belgrads", bereits gefordert - allerdings ohne Zuschauer, die Corona-Pandemie hielt die Welt fest im Griff. "Ein kleiner Unterschied, aber kein unwesentlicher", wie der Chefcoach der Stuttgarter weiß. "Das ist morgen etwas ganz anderes, davor haben wir Respekt", blickt Hoeneß auf das Kräftemessen mit dem serbischen Spitzenreiter an diesem Mittwoch (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker). "Es wird laut, wahrscheinlich werden wir auch ein bisschen Bengalos sehen. Wir werden auf eine hitzige Atmosphäre treffen."
Eine Herausforderung für sein Team, in dem sich die Offensive quasi von selbst aufstellt ob der Verletzungen von Deniz Undav (Muskelfaserriss), El Bilal Touré (Mittelfußbruch) und Jamie Leweling (Oberschenkelverletzung) sowie der Nicht-Meldung von Nick Woltemade und Justin Diehl für die Königsklasse. Da trifft es sich gut, dass Taktgeber Angelo Stiller nach seinen Muskelproblemen wieder fit ist und Hoeneß so Enzo Millot auf die Zehn ziehen kann. "Es ist keine große Überraschung", weiß auch der Trainer, angesprochen auf die ausgedünnte Offensive, die in Person des 18-jährigen Jarzinho Malanga Unterstützung bekommen wird.
Vieles spricht dafür, dass er wiedererstarkte Chris Führich und Fabian Rieder Millot flankieren werden und in vorderster Front Ermedin Demirovic kommt. Hoeneß sagt zwar in Bezug auf Malanga, dass es "absolut im Bereich des Möglichen ist, dass wir ihn auch morgen sehen werden" - das dürfte aber eher für die Jokerrolle gelten. Immerhin: "Leweling ist im Endspurt, aber noch kein Thema für morgen." Zudem fehlt in der Defensive auch Ameen Al-Dakhil erkrankt.
Hoeneß warnt vor "Highspeedspieler" Silas
Der Belgier mit den irakischen Wurzeln wäre mit seinem hohen Tempo prädestiniert dafür, die erwartungsgemäß auf Konter ausgerichteten Serben abzulaufen. Zumindest erwarten sie beim VfB diesen Stil, so Hoeneß: "In der Liga haben sie viel Ballbesitz, in der Champions League gehen sie es sehr direkt an." Und mit der Stuttgarter Leihgabe Silas haben sie laut Hoeneß einen "Highspeedspieler, der für Umschaltspiel prädestiniert ist. Das wird ein wichtiger Part sein, den wir kontrollieren müssen."
Um weitere Punkte zu sammeln. "Mindestens einen, eher drei", erklärt Hoeneß, der für den Gesamtwettbewerb vorrechnet: "Wir werden mindestens vier, eher fünf, sechs Punkte brauchen, um weitere Champions-League-Spiele zu erleben." Immerhin: Aus Hoffenheimer Zeiten weiß er, wie man aus dem "Marakana Belgrads" Zählbares mitnimmt. Damals gab es ein 0:0.
Benni Hofmann