Henriksens Umgang mit der Angst - Bobzien macht auf sich aufmerksam

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Im jüngsten Bundesliga-Spiel von Mainz 05 führten individuelle Fehler zu einer 3:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Vor dem Auftritt beim VfB Stuttgart versucht Trainer Bo Henriksen, längere Diskussionen darüber zu vermeiden.

 Ben Bobzien.

Startelfdebüt: Ben Bobzien. picture alliance / SvenSimon

Er ist der Prototyp des positiv denkenden Trainers. "Fehler passieren im Fußball. Wenn wir ständig darüber reden, dass wir Fehler, Fehler und Fehler machen, dann passieren auch welche. Ich habe keine Angst vor Fehlern", betont Bo Henriksen im Vorfeld der Partie von Mainz 05 beim VfB Stuttgart (Sonntag, 17.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Die Angst-Debatte beschäftigt ihn schon länger. Dieser Tage wurde erneut darüber berichtet, dass Henriksen vor über einem Jahr nach der schwachen Leistung gegen den 1. FC Heidenheim in einer Mannschaftssitzung das Wort ergriffen hatte. "Ich habe den Jungs gesagt, wenn ich eine Angstkultur geschaffen habe, dann sagt es mir. Dann wäre ich direkt zu Christian Heidel gegangen und hätte gesagt: Das war es jetzt für mich", schilderte Henriksen den Vorgang bereits im Februar im kicker-Interview.

Vor dem Doppel-Header gegen Stuttgart - am Mittwoch gastiert der VfB im DFB-Pokal in Mainz - hat der FSV bewiesen, dass es auch ohne individuelle Fehler in der Defensive geht. Beim 1:0-Sieg gegen Zrinjski Mostar kamen die Gäste aus Bosnien-Herzegowina auf einen Mini-xG-Wert von 0,05, Mainz ließ nichts zu.

Allerdings hatte Henriksen aus Gründen der Belastungssteuerung auch gleich neun Spieler aus der Leverkusen-Startelf ausgetauscht, darunter auch Stammkräfte wie Nadiem Amiri, Stefan Bell und Danny da Costa, die in der Conference League teilweise noch nicht einmal zum Kader gehörten. Das wird sich am Sonntag sicher wieder ändern.

Potulski und Bobzien nutzen Europapokal-Chance

Gegen Mostar gab der 18-jährige Kacper Potulski sein Debüt als zentraler Abwehrspieler und holte sich viel Lob ab. Am 1. Spieltag der Conference League lief der polnische U-21-Nationalspieler beim 1:0 bei Omonia Nikosia erstmals für die Mainzer Profis auf, damals links in der Dreierkette. "Er ist unser Mister Europacup", flachste 05-Sportdirektor Niko Bungert.

Neben Potulski, der vor zwei Jahren von Legia Warschau zum FSV wechselte, machte auch Ben Bobzien auf sich aufmerksam. Der 22-Jährige kam vor zehn Jahren zu den 05ern und ist nach mehreren Leihstationen in diesem Sommer zurückgekehrt. Gegen Mostar gehörte er erstmals in einem Profispiel zur Startelf.

Bobzien war an zwei entscheidenden Situationen direkt beteiligt. Er legte Nelson Weiper das 1:0-Siegtor auf und war außerdem der Leidtragende des rüden Fouls von Igor Savic, das mit Rot bestraft wurde. "Zum Glück hat er mich nicht so brutal getroffen", resümierte Bobzien.

Angesichts von vier Spielen in neun Tagen bis zur Partie gegen Werder Bremen am 1. November stehen die Chancen nicht schlecht, dass für Potulski und Bobzien noch einige Einsätze dazukommen.

Michael Ebert

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