heise+ | Games: Fünf digitale Brettspieladaptionen im Test

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  1. Games: Fünf digitale Brettspieladaptionen im Test
    • Gloomhaven: schneller und komfortabler spielen
  2. Stacklands: Kurze, originelle Spielrunden
  3. Guncho: strategisch ziehen
  4. Wildermyth: Heldenreise mit stimmiger Optik
  5. River Towns: Städtebau mit Pentomino
  6. Fazit und Tabelle

Brettspiele auf einem Bildschirm wirken erst einmal wie ein schlechter Ersatz, schließlich leben Gesellschaftsspiele von der unmittelbaren Interaktion von Menschen. Wenn einem der große Bruder in "Siedler von Catan" die längste Handelsstraße abschneidet, dann ist das eine viel persönlichere Erinnerung, als die Begegnung mit einem mächtigeren Nachbarn in Civilization. Gegen beide Spielvarianten gibt es Vorbehalte: Brettspiele werden gern als langwierig und unspektakulär hingestellt, Computerspiele dagegen haben den Ruf, oberflächlich und unsozial zu sein. Der Realität wird beides nicht gerecht.

  • Viele Spielmechaniken funktionieren sowohl in Brett- als auch Computerspielen.
  • Von vielen Computerspielen gibt es daher gelungene Brettspielumsetzungen – und umgekehrt.
  • Wir stellen fünf gelungene digitale Spiele vor, die von Brettspielen inspiriert sind.
Mehr über Indie-Games und ihre Entwicklung

(Bild: Midjourney)

Ungewöhnliche Spielideen findet man vor allem bei Indie-Games. Hier können sich kreative Köpfe austoben und auch in kleinen Teams erfolgreiche Spiele entwickeln.

Beim Spielen komplizierter Brettspiele ärgern sich die Beteiligten heutzutage eher über das Fehlen eines guten Erklärvideos als über die Präsenz von Handys am Spieltisch. Die meisten Fans ziehen längst keine scharfe Grenze mehr zwischen den beiden Medien. Viele Spielideen funktionieren sowohl analog als auch digital, daher gibt es für eine schnell wachsende Zahl von Videospielen bereits Brettspieladaptionen. Der Indie-Hit Dorfromantik ist auch als Brettspiel ein Bestseller (und "Spiel des Jahres 2023"), Doom von 2016 funktioniert auch mit Miniaturen sehr gut und die Brettspielversion von Slay the Spire behauptet sich in der begehrten "Hotness"-Liste auf Boardgamegeek.com. Gleichzeitig konzentrieren sich etliche Entwicklerstudios darauf, erfolgreiche Brettspiele für den Bildschirm zu adaptieren. Spielegiganten wie Asmodée lassen digitale Versionen ihrer Titel direkt mitentwickeln. Außerdem kann man verblüffend viele Spiele zumindest im Tabletop Simulator online spielen.

Ob man auf einem Spielbrett oder am Bildschirm spielt, ist trotzdem nicht egal. Am Schachbrett ist Schach eine persönliche Begegnung, online wartet eine grenzenlose Gegnerwolke. Die Siedler von Catan ist für viele Menschen heute eine Kindheitserinnerung an Familienspieltische; für andere war es der Titel zum Runterkommen nach einer blutigen Runde Gears of War auf der Xbox 360. Und auch wenn die Adaptionen möglichst regeltreu sind, fühlen sie sich häufig anders an. Für gute Game-Designer ist das eine Chance. Am Ende können zwei Titel stehen, die beide ihre Daseinsberechtigung haben. Manchmal kann die digitale Version das Spiel auch erleichtern oder abkürzen. Wir stellen mit Gloomhaven zunächst einen digital portierten Brettspielhit vor, dessen digitale Variante ganz eigene Vorteile hat. Anschließend wenden wir uns vier Computerspielen zu, die Brettspielmechanismen auf ihre Weise gelungen ins Spiel einbinden.

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