Rayan Cherki hat trotz der Niederlage bei seiner Länderspielpremiere einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für Frankreichs Trainer Didier Deschamps war die Leistung seines Schützlings nicht überraschend.

Traf sehenswert per Volleyschuss: Rayan Cherki. picture alliance / ZUMAPRESS.com
Als sich Rayan Cherki am Donnerstag im Halbfinale der Nations League zwischen Spanien und Frankreich rund um die Stundenmarke für sein Länderspiel-Debüt vorbereitet hatte, war die Partie vermeintlich schon entschieden. Bei seiner Einwechslung lagen Les Bleus 1:4 zurück - und nur drei Minuten später kassierten sie sogar noch das 1:5.
Doch vom undankbaren Zeitpunkt seiner Premiere ließ er sich nicht entmutigen - im Gegenteil.
Cherki riss das Spiel an sich und leitete die späte Aufholjagd unter anderem mit seinem sehenswerten Treffer ein. "Ich bin kein Mensch, der sich vor seinen Spielen fürchtet. Ich nehme sie, wie sie kommen", so der 21-Jährige am Mikrofon von TF1. Er habe gewusst, dass er auf der Zehn viel Platz haben würde. Doch trotzdem muss ein Spieler diesen Raum auch erst einmal nutzen, wie Cherki eben.
Denn neben seinem Tor bereitete der Mann von Olympique Lyon auch Ousmane Dembelés Pfostentreffer sowie Randal Kolo Muanis 4:5 vor und hatte auch das vorangegangene 3:5 mit einem feinen Steckpass auf Vorbereiter Malo Gusto eingeleitet. "Ich bin zufrieden, auch wenn ich es vorgezogen hätte, dass wir das fünfte Tor schießen, um das Stadion zu begeistern", erklärte der Offensivspieler. Daher stellte er seine starke Leistung auch nicht in den Mittelpunkt: "Wen interessiert schon mein Einzelspiel?"
Sein Trainer fand hingegen deutlich positivere Worte. "Rayan hat diese kreativen Qualitäten. Er schießt ein tolles Tor, dafür ist er auch da", erläuterte Didier Deschamps.
Allerdings schob der Coach der Équipe Tricolore auch gleich hinterher, dass nicht alle seiner "vielen sehr interessanten Offensivspieler" zusammen auf den Platz stehen können. Sinnbildlich dafür war die Nichtberücksichtigung von Marcus Thuram, der noch am vergangenen Samstag im Finale der Champions League und überhaupt seit zwei Jahren als Inter-Stammspieler aufgelaufen war.
Während Deschamps gegen Deutschland am Sonntag (15 Uhr, LIVE! bei kicker) im Spiel um Platz 3 in personell also wieder hochkarätig durchrotieren kann, bleiben die Anforderungen an sein Offensivquartett dieselben. "Sie haben alle große Freiheiten", so der 56-Jährige. Die DFB-Auswahl dürfte nach dem Spektakel vom Donnerstag gewarnt sein.
aka