Im Zollstreit zwischen US-Präsident Trump und der EU hält von der Leyen ein detailliertes Abkommen für unrealistisch. Bundeskanzler Merz mahnt eine schnelle Lösung an.
3. Juli 2025, 17:38 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, jse
Im Zollstreit mit den USA hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Erwartungen auf eine schnelle Einigung durch die Gespräche mit den USA gedämpft. Worauf man derzeit abziele, sei eine Grundsatzeinigung, sagte von der Leyen auf einer Pressekonferenz zum Start der dänischen EU-Ratspräsidentschaft in Aarhus. Bei dem Handelsvolumen, um das es gehe, sei in 90 Tagen ein detailliertes Abkommen unmöglich.
Im Hinblick auf die von Trump für kommende Woche gesetzte Frist für neue Zölle auf EU-Waren drängt Bundeskanzler Friedrich Merz dagegen auf eine schnelle und unkomplizierte Lösung.
"Hier geht es
nicht um ein fein ziseliertes, in allen Details ausverhandeltes,
umfassendes Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
Hier geht es jetzt um die schnelle Beilegung eines Zollstreits", sagte er auf einer Tagung der Volks- und Raiffeisenbanken.
Gerade hinsichtlich deutscher Schlüsselbranchen wie Chemie, Autobau, Pharma, Maschinenbau, Aluminium und Stahl, müsse eine schnelle Lösung gefunden werden, sagte Merz weiter. "Lieber schnell und einfach als langwierig und kompliziert und über Monate noch im Verhandlungsstatus."
US-Präsident Donald Trump hatte der EU eine rund dreimonatige Verhandlungsfrist bis zum 9. Juli gesetzt hatte. Trump hatte angekündigt, nach Verstreichen dieser Frist weitere Zölle auf Einfuhren aus der EU in Kraft treten zu lassen, sofern die EU den USA in Handelsfragen nicht entgegenkommen.
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