US-Präsident Donald Trump hat erste Details des Handelsabkommens mit Großbritannien erläutert. Für die erreichte Einigung müssen die Briten die Zölle auf US-Waren senken.
8. Mai 2025, 18:03 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, sc
US-Präsident Donald Trump hat die Handelseinigung mit Großbritannien als "historisch" bezeichnet. Die US-Regierung habe "eine bahnbrechende Handelsvereinbarung mit dem Vereinigten Königreich erzielt", sagte Trump. Die Vereinbarung ist die erste, seit der US-Präsident vor gut einem Monat hohe Zölle für zahlreiche Handelspartner weltweit angekündigt hatte.
Wie Trump vor Journalisten im Oval Office erklärte, bleibt es bei einem Zoll von zehn Prozent auf britische Waren bei der Einfuhr in die USA. Großbritannien willigte im Gegenzug ein, seinen Zoll auf amerikanische Importe von 5,1 Prozent auf 1,8 Prozent zu senken.
In einem live im Fernsehen übertragenen Telefonat gab er mit dem britischen Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung bekannt, deren Details noch ausgearbeitet werden sollen. Trump sprach von einem "Durchbruch-Deal". Starmer zufolge sollen die Vereinbarungen so bald wie möglich in Kraft treten. "Dies ist ein wirklich fantastischer, historischer Tag", sagte er.
Das Handelsvolumen zwischen den USA und Großbritannien betrug im
vergangenen Jahr umgerechnet rund 370 Milliarden Euro. Bei etwa 70
Prozent der britischen Exporte in die USA handelte es sich aber um
Dienstleistungen, die von Zöllen nicht betroffen sind, und nur bei etwa
30 Prozent um Waren. Die Handelsbilanz zwischen beiden Staaten war zuletzt nahezu ausgeglichen bei einem leichten Export-Überschuss der USA.
Kein Zoll auf britischen Stahl
Für die USA ist es die erste Vereinbarung mit einem wichtigen Handelspartner seit Trumps weitreichender Verhängung von Strafzöllen. Beim Import von Stahl und Aluminium sowie von Autos und Autoteilen aus Großbritannien sollten eigentlich Zölle in Höhe von 25 Prozent erhoben werden, doch die Briten erreichten, dass für ihre Stahlexporte gar kein Zoll erhoben werden soll.
Durch den Deal können die Briten pro Jahr 100.000 Autos in die USA exportieren, auf die nur der Zollsatz von 10 Prozent erhoben wird. Der Export von Triebwerken und Teilen des Konzern Rolls Royce für Flugzeuge ist den Angaben zufolge sogar zollfrei. Im Gegenzug soll eine britische Fluglinie Flugzeuge des US-Herstellers Boeing für einen Milliardenbetrag kaufen.
US-Fleischexporte nach Großbritannien sollen zunehmen, ohne dass die Lebensmittelsicherheit auf der Insel kompromittiert werde, ein langjähriger Streitpunkt zwischen beiden Ländern. Trump nannte das Abkommen einen Durchbruch, der den USA einen neuen Markt eröffnen würde. Es werde keine Bürokratie geben, US-Güter würden bevorzugt durch den britischen Zoll geschleust werden.