Bei einem Großbrand auf dem Gelände eines Autoverwerters im Kreis Oldenburg standen mehrere Hundert Autos und zahlreiche Reifenstapel in Flammen. Das Feuer breitete sich am Freitagabend aus. 320 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, wie die Feuerwehr mitteilte. Sie konnten den Brand am Samstag weitgehend unter Kontrolle bringen. Der Schaden wird wohl in Millionenhöhe liegen.
»Einen Brand solcher Intensität hatten wir die letzten zehn Jahre nicht«, sagte ein Feuerwehrsprecher. Rund zwei Drittel des weitläufigen Hofes des Recyclingbetriebs standen in Brand, etwa 5000 Quadratmeter.
Die große Hitze erschwerte die Löscharbeiten deutlich. Von den brennenden Autos sei so viel Wärme ausgegangen, dass auch eine Halle mit Werkstatt und ein Bürogebäude in Brand geraten seien. Beide Gebäude wurden zerstört. Auch sei es immer wieder zu Explosionen durch Gasflaschen und Reaktionen von Metalllegierungen gekommen.
Rauch bis Bremen sichtbar
Die Rauchsäule sei bis nach Bremen zu sehen gewesen. Wegen des Rauchs wurden die Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Löscharbeiten werden nach Einschätzung des Feuerwehrsprechers noch einige Zeit andauern. Bis die letzten Glutnester gelöscht seien, könne es sogar unter Umständen noch Tage dauern.
Verletzt wurde niemand, wie es weiter hieß. Mehrere Wachhunde seien vom Gelände gerettet worden. Der Schaden lässt sich noch schwer einschätzen. Auch zur Ursache des Feuers war noch nichts bekannt. Am Samstagabend gab die Feuerwehr Oldenburg aber über ihre Social Media-Kanäle Entwarnung: Von dem Brand gehe keine Gefahr mehr aus.
Warnungen per Lautsprecher, App und Handyalarm
Viele Anwohner waren am Freitag von einem schrillen Handyalarm aus dem Schlaf gerissen worden. Über eine Mitteilung auf ihrem Smartphone wurden sie aufgefordert, ihre Fenster zu schließen. Bei sogenannten Cell-Broadcast-Warnungen wird der Gefahrenhinweis an alle Mobilgeräte gesendet, die in Funkmasten in der Nähe des Brandortes eingeloggt sind.
Zuvor hatten die Einsatzkräfte die Bevölkerung bereits mit einem Lautsprecherwagen und durch Warn-Apps wie »Nina« auf die Gefahr hingewiesen. Auch die nahegelegene Autobahn 28 wurde wegen der starken Rauchentwicklung gesperrt.
Auf dem Gelände der Recyclingfirma steht ein hoher Handyfunkturm, der durch die Hitze in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Mast könnte instabil geworden sein und auf die Autobahn stürzen. Ein Statiker wurde schon in der Nacht hinzugezogen. Rund um den Mast brannte es lichterloh.