Ein Dokument aus den USA sieht eine Feuerpause und den Austausch lebender und toter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vor. Israel hat zugestimmt, die Hamas zögert.
30. Mai 2025, 6:24 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, AFP, dpa, sue
Die USA haben Israel und der Terrororganisation Hamas einen neuen Vorschlag für eine Befriedung des Gazakriegs unterbreitet. Er sieht unter anderem eine 60 Tage dauernde Waffenruhe vor, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das Dokument berichtete. Weiterhin sollen die Hamas-Terroristen demnach in der ersten Woche nach Abschluss der Vereinbarung 28 lebende und tote israelische Geiseln an Israel übergeben. Nach Berichten israelischer Medien handelt es sich um zehn lebende Geiseln und 18 Leichen.
Im Gegenzug soll Israel den Berichten zufolge 125 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Gefangene freilassen. Hinzu komme die Übergabe der Überreste von 180 getöteten Palästinensern. Außerdem sehe der Plan vor, dass nach der Unterzeichnung des Abkommens Hilfsgüter in den Gazastreifen geschickt werden.
US-Angaben zufolge hat Israel dem Entwurf für ein Abkommen bereits zugestimmt. Die Sprecherin von Präsident Donald Trump, Karoline Leavitt, sagte, Israel befürworte und unterstütze den Plan. Die Gespräche mit der Hamas dauerten dagegen noch an. Die USA hofften, dass es eine Waffenruhe geben werde, damit alle Geiseln aus dem Gazastreifen heimgebracht werden könnten, sagte Leavitt.
Hamas stellt baldige Reaktion in Aussicht
Die Hamas teilte mit, sie habe den Vorschlag erhalten und prüfe ihn "verantwortungsvoll, um den Interessen unseres Volkes zu dienen, ihm Erleichterung zu verschaffen und einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen". Wie Reuters berichtete, wollen die Terroristen am Freitag oder am Samstag auf den Vorschlag reagieren. Der hochrangige Hamas-Funktionär Sami Abu Zuhri sagte der Nachrichtenagentur, die Bedingungen des Plans spiegelten die Position Israels wider und enthielten keine Verpflichtungen zur Beendigung des Krieges, zum Abzug der israelischen Truppen oder zur Gewährung von Hilfsleistungen, wie die Hamas sie gefordert habe.
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