Selbst Kinder von Rappern finden ihren Vater manchmal peinlich – zumindest hat Bushido diese Erfahrung gemacht. Der Grund: seine Songtexte mit Kraftausdrücken wie »Hurensohn« oder sexistischen Phrasen wie »Deine Mutter ist eine Nutte«. »Natürlich sind sie peinlich berührt, wenn sie das hören«, sagt Bushido der Nachrichtenagentur dpa. »Dann schimpfen sie mit mir: ›Oh Papa, ey, das geht gar nicht.‹«
Texte des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Youssef Ferchichi heißt, wurden als frauenfeindlich, diskriminierend und homophob kritisiert. Heute würde er so etwas laut eigener Aussage wohl nicht mehr singen: »Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal schwul in einem Songtext benutzt habe. Da muss man, glaube ich, viele Jahre zurückgehen«, sagt der 46-Jährige.
Gleichzeitig verteidigt er aber auch seine früheren lyrischen Faux-Pas: »Es ist Rap! Wenn ich irgendwann ›schwul‹ oder was auch immer benutzt habe, dann war das zu der Zeit Teil meines Wortschatzes«, sagt er. »Ich bin nicht homophob, ich bin es nie gewesen.« Er habe schwule Freunde und sehe diese natürlich nicht als minderwertig an.
Ob Bushidos seine Kinder zukünftig mit progressiveren Texten überzeugen wird? Wohl eher nicht: Im kommenden Jahr will der 46-Jährige seine Musikerkarriere beenden und sich bei einer letzten Tour von seinen Fans verabschieden.