Der Staatsfonds Norwegens hat Beteiligungen an elf weiteren israelischen Firmen verkauft. Begründet wurde das mit der Lage im Gazastreifen und im Westjordanland.
Aktualisiert am 11. August 2025, 18:53 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, iyf
Der Staatsfonds Norwegens hat wegen der Lage im Gazastreifen und dem Westjordanland weitere Beteiligungen an israelischen Unternehmen verkauft. Anteile von elf israelischen Firmen seien vollständig verkauft worden, teilte der größte Staatsfonds der Welt mit. Ende Juni hatte der Fonds noch Beteiligungen an insgesamt 61 israelischen Unternehmen gehalten, Ende 2024 waren es noch 65 Firmen gewesen.
Die Überprüfung der Investitionen in Israel werde fortgesetzt, teilte der Fonds zudem mit. Außerdem beendete er die Zusammenarbeit mit Vermögensverwaltern, die seine israelischen Investitionen betreuen.
Die Entscheidung sei "aufgrund außergewöhnlicher Umstände" gefallen, sagte der Chef des Staatsfonds NBIM, Nicolai Tangen. "Die Lage im Gazastreifen ist eine schwere humanitäre Krise." Der Staatsfonds teilte mit, "alle Investitionen in israelische Unternehmen, die von externen Managern verwaltet wurden, werden nach innen verlagert und intern verwaltet".
Finanzminister Stoltenberg geht von weiteren Maßnahmen aus
Er gehe davon aus, dass der Fonds weitere Maßnahmen ergreifen werde, sagte Finanzminister Jens Stoltenberg. Es dürfe keine Investitionen in Unternehmen geben, die sich an der Besetzung des Westjordanlandes und dem Gazakrieg beteiligten, forderte er. Einen pauschalen Rückzug aus allen israelischen Unternehmen schloss er erneut aus.
Die norwegische Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Überprüfung der Investitionen wegen ethischer Bedenken im Zusammenhang mit dem Vorgehen Israels im Gazastreifen eingeleitet. Auslöser war eine Debatte über eine Beteiligung des Staatsfonds an der Firma Bet Shemesh Engines, die israelische Kampfflugzeuge wartet. Der norwegische Staatsfonds verwaltet ein Vermögen von rund zwei Billionen Dollar.