Gaza: Israels umstrittener Plan zur Verteilung von Hilfsgütern

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Nach fast drei Monaten Blockade will die israelische Regierung wieder Hilfsgüter in den Gazastreifen lassen. Und: Trump telefoniert mit Putin.

19. Mai 2025, 17:26 Uhr

US-Präsident Donald Trump hat am Montag erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Vor dem Gespräch hatte Trump auf der Plattform Truth Social angekündigt, es werde darum gehen, "das Blutbad zu stoppen, das durchschnittlich mehr als 5.000 russische und ukrainische Soldaten pro Woche tötet". Auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Trump gesprochen und will noch mit mehreren Nato-Mitgliedern telefonieren. Zuvor hatten die Staats- und Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien mit Trump telefoniert – dabei ging es laut einem Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer um "die katastrophalen Kosten des Krieges für beide Seiten". Kurz zuvor hatten sich in Istanbul erstmals seit über drei Jahren ukrainische und russische Unterhändler getroffen, um über ein mögliches Kriegsende zu verhandeln. Auf mehr als einen Gefangenenaustausch konnten sich die beiden Seiten jedoch nicht einigen. US-Außenminister Marco Rubio drohte Moskau mit neuen Sanktionen, sollte es keine Fortschritte in den Gesprächen geben. 

Erstmals seit März will Israel wieder eine Grundversorgung mit Lebensmitteln im Gazastreifen ermöglichen. "Israel wird eine Grundmenge an Lebensmitteln für die Bevölkerung zulassen, um sicherzustellen, dass es im Gazastreifen nicht zu einer Hungerkrise kommt", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. Die Entscheidung geht auf eine Empfehlung der israelischen Armee zurück. Zuvor hatte die israelische Regierung die Lieferungen gestoppt und der Hamas vorgeworfen, Hilfsgüter zweckzuentfremden und zur Finanzierung ihres Kampfes zu nutzen. Gleichzeitig läuft seit Freitag eine neue israelische Großoffensive. Premierminister Netanjahu kündigte an, Israel wolle künftig die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen. Was an den Vorwürfen gegen die Hamas dran ist und warum Israel sich nun doch für eine humanitäre Öffnung entschieden hat, erklärt im Podcast Yassin Musharbash, Redakteur im Investigativ- und Datenressort von ZEIT und ZEIT ONLINE. 

Außerdem im Update:

Mehr als fünf Jahre nach dem Brexit, dem Austritt Großbritanniens aus der EU, haben sich die Europäische Union und Großbritannien bei ihrem ersten Gipfeltreffen darauf verständigt, ihre Beziehungen wiederzubeleben. Am Montag empfing der britische Premierminister Keir Starmer EU-Vertreter in London. Dabei wurden drei Abkommen unterzeichnet, auf die sich die EU-Mitgliedsstaaten einigen konnten: ein Sicherheits- und Verteidigungspakt, eine Solidaritätserklärung und eine Vereinbarung zu Themen wie Handel, Fischerei und Jugendmobilität.

Was noch? Michael J. Fox kommt zurück vor die Kamera für Shrinking.

Moderation und Produktion: Rita Lauter

Redaktion: Pia Rauschenberger, Constanze Kainz

Mitarbeit: Konstantin Hadži-Vuković

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