Fußball-WM 2026 in den USA: Human Rights Watch kritisiert Fifa

vor 7 Stunden 1

Turnier im Sommer 2026 Human Rights Watch äußert »ernste Bedenken« über Fußball-WM in den USA

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch befürchtet, dass nicht alle Fans, Journalisten und Spieler zur WM in die USA reisen können. In einem Brief kritisierte die Organisation nun die Fifa.

14.05.2025, 10.42 Uhr

 Reibungsloses WM-Erlebnis

US-Präsident Donald Trump, Fifa-Präsident Gianni Infantino: Reibungsloses WM-Erlebnis

Foto:

ABACAPRESS / IMAGO

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat in einem Brief an den Fußball-Weltverband Fifa wegen der Grenzpolitik von Donald Trump »ernste Bedenken« an der geplanten WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada geäußert.

In dem Schreiben, das dem US-Politikmagazin »Politico« vorliegt , heißt es, Fifa-Präsident Gianni Infantino müsse bereit sein, »die Entscheidung über die Austragung zu überdenken«, wenn die Sicherheit der Fans und Spieler nicht gewährleistet werden könne, so »Politico«. HRW wolle wissen, welche Maßnahmen die Fifa ergreife, um die Teilnahme von Spielern, Fans und Journalisten aus aller Welt zu ermöglichen.

Die HRW-Direktorin für globale Initiativen, Minky Worden, teilte den Bericht bei X, ebenso der Kanal der Menschenrechtsorganisation. Worden hatte bereits jüngst in einem Gespräch mit der »Sportschau« Infantino aufgefordert, »Druck auf seinen guten Freund Donald Trump« auszuüben.

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Warnung vom Auswärtigen Amt

Dass HRW mit seinen Forderungen tatsächlich bewirkt, dass die Fifa den USA mit einem Entzug der Austragungsrechte droht oder ihnen diese gar wirklich entzieht, dürfte ausgeschlossen sein. Schon die heftige Kritik, nicht nur von NGOs, an der WM in Katar 2022 hatte bei der Fifa wenig bewegt. Und Verbandspräsident Infantino ist derzeit mit Trump in der arabischen Welt unterwegs, das Verhältnis zwischen ihnen soll sehr gut sein.

Der Grund für den HRW-Vorstoß: Im Zuge der US-Abschiebeoffensive hatte es dort zuletzt mehrfach Fälle gegeben, bei denen Menschen an der Einreise gehindert und teils festgesetzt worden waren. Nachdem davon auch Deutsche betroffen waren, hatte das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für die USA verschärft und bei bestimmten Bedingungen explizit vor »Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung« gewarnt.

Weißes Haus verspricht Engagement für reibungsloses WM-Erlebnis

Die Weltmeisterschaft findet vom 11. Juni bis 19. Juli in den USA, Kanada und Mexiko statt. In den USA finden an elf Spielorten das Finale, die beiden Halbfinalspiele, viele K.-o.-Partien sowie diverse Vorrundenspiele statt. Fifa-Präsident Infantino soll laut »Politico« hochrangigen Fußballfunktionären mitgeteilt haben, dass die Grenzpolitik keine Auswirkungen auf den Wettbewerb habe.

Auch das Weiße Haus hatte zuletzt versichert, dass der Besuch der USA für Fans reibungslos verlaufen werde. Jeder Teil der US-Regierung werde sich dafür einsetzen, dass diejenigen, die nach Amerika reisen, um die WM zu sehen, während ihres gesamten Aufenthalts ein reibungsloses Erlebnis haben, hatte Trump vergangene Woche gesagt.

US-Vizepräsident JD Vance sagte, dass ausländische Besucher bei der WM willkommen seien. Sie müssten nach dem Turnier aber abreisen. »Ich weiß, dass wir Besucher aus fast 100 Ländern haben werden. Wir wollen, dass sie kommen. Wir wollen, dass sie feiern«, sagte Vance: »Aber wenn die Zeit um ist, müssen sie nach Hause fahren.«

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