Für NHL-Stürmer Lukas Reichel ist die Eishockey-WM vorzeitig beendet. Der Angreifer der Chicago Blackhawks fällt für den Rest des Turniers aus, das gab der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) nach mehreren Untersuchungen und Gesprächen bekannt. Der 22-Jährige hatte beim 5:2-Sieg der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag gegen Norwegen bei einem Check gegen die Bande im zweiten Drittel eine Schulterverletzung erlitten und wurde in die Kabine geführt.
Das ist nicht nur für Reichel ein schwerer Schlag, sondern auch für die deutsche Auswahl. Bislang zählte der Angreifer bei der WM im dänischen Herning zu den auffälligsten deutschen Spielern. Der ehemalige Berliner hatte ein Tor erzielt und drei weitere vorbereitet.
»Für Lukas ist es sehr bitter, er hatte einen starken Start ins Turnier bislang und hat so einen großen Beitrag geleistet«, sagte Bundestrainer Harold Kreis: »Dennoch haben wir genug Qualität im Team, mit solchen Situationen umgehen zu können.«
Über den Check, der zu Reichels Verletzung führte, sagte der Bundestrainer, dass dieser »einer der wenigen fairen Checks« gewesen sei. Kreis hatte ansonsten, wie auch mehrere deutsche Profis, eine überharte Spielweise der Norweger kritisiert.
Damit dürfte im nächsten Vorrundenspiel am Donnerstag (16.20 Uhr; TV und Stream: Pro7 und MagentaSport) gegen die Schweiz der Berliner Torjäger Leo Pföderl in die Mannschaft zurückkehren. Der 31-Jährige, Spieler des Jahres in der DEL und neuer Rekordtorschütze in den Playoffs, hatte gegen Norwegen Platz für den nachgereisten NHL-Star Tim Stützle machen müssen.
»Sehr geile, sehr hitzige Spiele«
Das Duell gegen die Schweiz wird ein besonderes für das DEB-Team. Beide Nationen gelten als Eishockey-Rivalen, in Herning sind zudem beide Teams im selben Hotel untergekommen. »Natürlich gab es schon ein paar Sprüche«, sagte Stürmer Dominik Kahun vor dem Klassiker, »es sind immer sehr geile, sehr hitzige Spiele.«
Bislang verläuft die WM aus deutscher Sicht erfolgreich. In der Gruppe B ist die DEB-Auswahl nach drei Siegen aus drei Begegnungen (6:1 gegen Ungarn, 4:1 gegen Kasachstan und 5:2 gegen Norwegen) Tabellenführer. Dahinter folgt auf Tschechien auf Rang zwei sowie die Schweiz auf dem dritten Platz.