Frust nach titelloser Saison: Guardiola verweigert Henderson den Handschlag

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Zum ersten Mal seit seiner Debütsaison wird Pep Guardiola eine Spielzeit mit Manchester City ohne Titelgewinn abschließen. Im FA-Cup-Finale verzweifelten die Citizens allen voran an Crystal-Palace-Torhüter Dean Henderson, der nicht nur durch seine Paraden in den Fokus rückte.

Pep Guardiola und Dean Henderson (v. li.) lieferten sich nach dem Schlusspfiff ein Wortgefecht.

Pep Guardiola und Dean Henderson (v. li.) lieferten sich nach dem Schlusspfiff ein Wortgefecht. IMAGO/Shutterstock

Eine Saison ohne Titel, das hatte es im himmelblauen Teil Manchesters eine lange Zeit nicht mehr gegeben. Genauer gesagt seit der Spielzeit 2016/17 nicht mehr, als der damals neu eingestellte Pep Guardiola sein Team ins Achtelfinale der Champions League, das Halbfinale des FA Cup und auf Platz 3 der Premier League geführt hatte.

"Glückwunsch an Crystal Palace zum ersten FA-Cup-Titel. Das ist Geschichte", musste der Katalane auf der anschließenden Pressekonferenz anerkennen. Zwar habe sein "Matchplan nicht funktioniert, weil wir nicht gewonnen haben", dennoch stimmte Guardiola das Auftreten seiner Mannschaft grundsätzlich nicht unzufrieden.

Tatsächlich haben die Citizens aus der Sicht ihres Cheftrainers sogar "viel besser gespielt" als beim 5:2-Erfolg über Palace vor rund einem Monat oder im vorherigen FA-Cup-Endspiel, das gegen Stadtrivale United verloren gegangen war (1:2). Ein letztlich schwacher Trost.

Fragen Sie den Schiedsrichter und den VAR.

Entscheidenden Anteil an der erneuten Finalniederlage hatte in jedem Fall Eagles-Schlussmann Dean Henderson, der in Minute 36 einen Strafstoß von Omar Marmoush pariert hatte. Doch hätte der Torhüter zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch auf dem Feld stehen dürfen? Diese Frage stellten die Journalisten auch Guardiola, der sich nicht weiter dazu äußern wollte und lediglich entgegnete: "Fragen Sie den Schiedsrichter und den VAR."

Dean Henderson, Erling Haaland

Wirklich regelkonform? Dean Henderson (li.) spielte den Ball knapp außerhalb des Sechzehners mit der Hand. IMAGO/Sportimage

Etwa 13 Minuten vor dem verschossenen Elfmeter hatte Henderson den Ball vor dem heranstürmenden Erling Haaland per Hand geklärt - allerdings knapp außerhalb seines Sechzehners, wie die Zeitlupenbilder bewiesen. Eine Szene, die augenscheinlich sowohl Schiedsrichter Stuart Attwell als auch Video-Assistent Jarred Gillett entgangen war - und im Anschluss für Gesprächsbedarf sorgte.

Henderson widmet Titel seinem verstorbenem Vater

Es sollte nicht die letzte Aktion sein, in der der Keeper im Mittelpunkt stand. So kam es etwa wenige Augenblicke nach dem Abpfiff zu einem kurzen Wortgefecht zwischen Henderson und Guardiola, wobei Letzterer dem Engländer sogar den Handschlag verweigerte.

"Ich wollte ihm nur die Hand schütteln - und ich glaube, er war enttäuscht wegen der Zeitschinderei. Ich sagte: 'Du hast deine zehn Minuten (an Nachspielzeit; Anm. d. Red.) bekommen, die du wolltest'", so Henderson, der kurz vor Schluss Gelb wegen Zeitspiels gesehen hatte, bei ITV.

Für das Eigengewächs von City-Stadtrivale ManUnited war es bereits der zweite FA-Cup-Triumph, nachdem er die Trophäe - wenn auch nicht als fester Bestandteil des Kaders - bereits 2016 mit seinem Ausbildungsklub gewonnen hatte. Den diesjährigen Erfolg - als Stammspieler - widmete der 28-Jährige indes seinem zu Beginn der Saison verstorbenen Vater, der ihn gewiss auch im Finale "bei jedem Schuss" beobachtet habe.

jko

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