Friedrich Merz und Donald Trump telefonieren: Handelsstreit rasch beilegen

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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat zwei Tage nach seinem Amtsantritt mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Beide seien sich dabei einig gewesen, »die Handelsstreitigkeiten rasch beilegen zu wollen«, teilte ein Sprecher der Bundesregierung am Donnerstagabend mit. Auch der russische Angriffskrieg in der Ukraine sei demnach Thema zwischen den beiden Regierungschefs gewesen. Die beiden seien sich einig , »dass das Töten in der Ukraine ein rasches Ende finden müsse.«

Merz teile die Forderung Trumps, dass Russland einem Waffenstillstand zustimmen müsse. Dies solle »Raum für Verhandlungen schaffen«, sagte der Sprecher. Trump habe zugesagt, die deutschen Bemühungen »nachdrücklich« zu unterstützen, gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien, Polen und den anderen europäischen Partnern einen dauerhaften Frieden anzustreben. Beide hätten einen weiteren engen Austausch und wechselseitige Besuche in den USA und in Deutschland verabredet.

Merz habe Trump nach Deutschland eingeladen, hieß es laut der Nachrichtenagentur dpa nach dem etwa 30-minütigen Gespräch aus Regierungskreisen. Trump habe signalisiert, dass er sich einen solchen Besuch vorstellen könne. Trump war als Präsident, abgesehen von Zwischenstopps auf dem US-Stützpunkt Ramstein, bisher nur zum G20-Gipfel 2017 in Deutschland.

Trump lud Merz seinerseits nach Washington ein. Der Kanzler hat bereits öffentlich erklärt, dass er gerne noch vor den Gipfeln der G7 und der Nato im Juni in die USA reisen wolle, also innerhalb der nächsten sechs Wochen. Der G7-Gipfel findet Mitte Juni in Kanada statt, der Nato-Gipfel kurz darauf in Den Haag.

Differenzen und Meinungsunterschiede wurden zumindest in der offiziellen Mitteilung der deutschen Seite zu dem Telefonat weitgehend ausgespart. So hatte sich Merz zuletzt empört über Einmischungen der US-Regierung in die deutsche Innenpolitik gezeigt. Diese verbreite »absurde Betrachtungen der Bundesrepublik Deutschland«, sagte Merz am Dienstagabend in einem Interview im ZDF.

Der Kanzler bezog sich dabei auf die Unterstützung der US-Regierung für die AfD und die Kritik der USA an der Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als rechtsextremistisch. »Ich würde gerne die amerikanische Regierung ermutigen und ermuntern, die Innenpolitik in Deutschland Innenpolitik sein zu lassen und sich aus diesen parteipolitischen Betrachtungen weitgehend herauszuhalten«, so Merz.

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